Wolfsburg - Ein Stadtplan wird lebendig

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Die Diskussion ergab sehr unterschiedliche Meinungen. Es wurde bemängelt, dass die Fülle von nur angerissenen Themen und Gedanken, von optischen Allgemeinplätzen, wie Freizeitgestaltung, Zitierung von Prominenten, Beobachtungen der Fußgängerzone, Vortrag in der Volkshochschule usw., auch in der Form eines Dia-Vortrages hätten abgehandelt werden können. Das Genre des Werbefilms habe durch diesen Film keine kreative Erweiterung gefunden. Verwirrung werde ausgelöst durch die Erwähnung einer tausendjährigen Kirche und die Einbeziehung alter Fachwerkhäuser, obgleich doch gleichsam der Anlass dieses Films die erste Fünfzigjährige Geschichte der Stadt Wolfsburg gewesen sei. (Ist Fallersleben eingemeindet?) Bemängelt wurde auch die fehlende Darstellung der Arbeitswelt. In einer Stadt, die vom Volkswagenwerk lebt, kann es schließlich nicht nur Roboter geben. Kurz:; Der Zwang, von vielem etwas zu bringen, habe den Autor streckenweise zu Oberflächlichkeiten verführt.

Andererseits ist die Darstellung der Geschichte dieser Stadt und ihres architektonischen Aufbaus überzeugend gelungen. Außerdem wird der Film wesentlich von der Persönlichkeit seines Autors, seiner Sprache und textlichen Eigenwilligkeit geprägt, so dass letztendlich ein geschlossener Eindruck entsteht, ein Eindruck, der den Ausschuss bewog, mit ausreichender Mehrheit das Prädikat „wertvoll“ zuzuerkennen.