Waking Life

Kinostart: 04.07.02
2001
Filmplakat: Waking Life

FBW-Pressetext

Surreale Reise zur Selbstfindung. Anspruchsvoller philosophischer Exkurs, der auch formal neue Wege beschreibt.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm
Regie:Richard Linklater
Darsteller:Wiley Wiggins; Trevor Jack Brooks; Lorelei Linklater
Drehbuch:Richard Linklater
Länge:101 Minuten
Kinostart:04.07.2002
Verleih:Fox
Produktion: Fox Searchlight Pictures, The Independent Film Channel; Thousand Words;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Richard Linklater läßt sich bei seinem bisherigen filmischen Werk immer an seinem sich selbst gestellten hohen Anspruch messen. Mit diesem Film, einem Experiment der besonderen Art, geht er aber in jeder Weise noch einen großen Schritt weiter.

Inszenierte, mit teilweise nicht unbekannten Schauspielern gedrehte Szenen ließ er digital zu einer Art „realem Animationsfilm“ umarbeiten, dessen Ergebnis ebenso faszinierend wie auch teilweise verstörend wirkt und dem Spiel der Protagonisten in der Verfremdung seinen besonderen Reiz gibt.

Der Inhalt des Films ist schwer zu fassen, denn eine durchgehende Geschichte hat er nicht zu bieten. Ein junger Mann macht eine Reise durch die Nacht, bei der der Zuschauer immer im Ungewissen bleibt, ob die sich aneinanderreihenden Szenen (Stationen) Traum oder Wirklichkeit sind. Der Mann ist sich offensichtlich selbst nicht im klaren, auf welcher Erlebnisebene er sich jeweils befindet. Auf seiner Reise trifft er die unterschiedlichsten Menschen, die in langen Monologen oder im Zwiegespräch mit ihm über Sein und Nichtsein, über Tod und Leben, Gott und die Welt, Wahrheit und Fiktion, Traumwelt und reale Welt philosophieren. Höchst Anspruchsvolles erfährt dann auch der Zu-Hörer über Literaten, Philosophen und andere bedeutende Persönlichkeiten der Weltgeschichte. Letztendlich ist es für den jungen Mann auch eine Reise zur Selbstfindung.

Die hohe Kunstfertigkeit in der formalen Gestaltung und das gleichzeitig hohe Niveau der Dialogebene verschaffen Linklaters Werk schon heute seinen besonderen Stellenwert in der Geschichte des Films.