Tim Burton's Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche

Kinostart: 03.11.05
2005
Filmplakat: Tim Burton's Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche

FBW-Pressetext

Liebe „über den Tod hinaus“ in einer skurril-makraben Moritat liebevoll, einfallsreich und voller Humor.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm
Regie:Tim Burton; Mike Johnson
Drehbuch:John August; Caroline Thompson; Pamela Pettler
Weblinks:;
Länge:77 Minuten
Kinostart:03.11.2005
Verleih:Warner
Produktion: Tim Burton Production, Laika Entertainment;
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Es beginnt mit einem Schmetterling und am Ende sind es Tausende, die nach einem aufregenden, vielschichtigen Abenteuer die Erlösung bringen. Ein exzellenter Animationsfilm von kurzweiliger Dauer, mit viktorianisch inspirierten Figuren, die von ihren Erfindern spindelige, überbetonte Gliedmaße bekommen haben, mit überhohen Hüten und charaktervollen Gesichtszügen. Die dreidimensionalen Marionettenfiguren beleben eine, nein zwei Welten. Die eine ist die unsere, die der Lebenden, und die andere ist die, die wir noch zu erwarten haben, wenn wir den Weg alles Irdischen gehen.

Die Oberwelt ist grau und freudlos gehalten, geprägt von Neid, Missgunst und intrigantem Verhalten, die zwei Liebende, Victor und Victoria, erst nach einem Ausflug in das quicklebendige Reich der Toten zusammen kommen lassen. Dort unter der Erde geht es echt ab. Die Skelettwelt versteht es, keine Langeweile aufkommen zu lassen. Alles ist bunt und letztlich heiter gestimmt. Doch auch hier geht es noch um menschliche Bedürfnisse und Hoffnungen wie etwa eine nicht erfüllte Liebe, die nach Erlösung sucht.

Liebevoll gestaltete Figuren begegnen uns in einer einfallsreichen und mit viel Witz versehenen Geschichte, innovativ erzählt und hervorragend konstruiert. Ein Lebender wird durch ein am falschen Ort geprobtes Eheversprechen in die Unterwelt versetzt und gegen seinen Willen mit der toten, jedoch hübschen und reizenden Emily verheiratet. Gothik-Filme bis hin zu „Nosferatu“ lassen grüßen.

Dass die spritzigen Musikeinlagen nicht immer gut zu verstehen sind, lässt sich wegen des visuellen Feuerwerks der skurrilen Skelett-Tänze verkraften. Die hochkarätige Besetzung der Stimmen in der amerikanischen Fassung könnte dazu verführen, sich das Ganze noch einmal im Original anzuschauen. Die hervorragend eingesetzte und abwechslungsreiche Kamera und die im Computerzeitalter schon fast altertümlich anmutende Gestaltung eines Films mit Puppen in gebauten Sets lassen dieses perfekt umgesetzte moderne, schön-schaurige Märchen gerade deshalb zu einem besonders wertvollen Erlebnis werden.