The Sessions - Wenn Worte berühren
FBW-Pressetext
Mark O’Brien ist Journalist, Poet, Schriftsteller. Dazu witzig, klug und äußerst belesen. Doch Mark ist außerdem ein sehr kranker Mann. Seit er ein kleiner Junge ist, leidet er an Kinderlähmung und überlebt nur durch die Unterstützung der „eisernen Lunge“, einem künstlichen Beatmungsapparat. Rund um die Uhr kümmern sich Pfleger um Mark, doch er sehnt sich nach mehr. Menschliche Berührung, Intimität, Liebe – das alles fehlt ihm. Sein Wunsch ist es, ein vollständiger Mann zu sein. Sexualität eingeschlossen. Der Film von Ben Lewin basiert auf der wahren Geschichte von Mark O’Brien und seinen persönlichen Aufzeichnungen über seine Begegnungen mit einer Sex-Therapeutin, die ihm dazu verhalf, auch die körperlich-intime Liebe kennenzulernen. Obwohl es im Film fast ausschließlich um das Thema Sex geht und auch viel darüber geredet wird, ist dies doch stets subtil und auch visuell sehr zartfühlend umgesetzt. Die drei Hauptdarsteller John Hawkes, William H. Macy und Helen Hunt sind brillant in ihren Rollen und werden dem Thema mit einfühlsamer Intensität und einem subtilen Humor gerecht. Die tragischen Momente voller Trauer und Hoffnungslosigkeit wechseln sich ab mit leichten Momenten voller Charme und so nimmt der Film den Zuschauer mit auf seiner Entdeckungsreise in die Welt der Liebe. Ein ehrlicher und eindrucksvoller Film ohne jeden Kitsch, der tief berührt.Filminfos
Gattung: | Drama; Komödie; Spielfilm |
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Regie: | Ben Lewin |
Darsteller: | John Hawkes; Helen Hunt; William H. Macy; Moon Bloodgood; Annika Marks; Rhea Perlman; W. Earl Brown; Robin Weigert; Blake Lindsley; Ming Lo; Jennifer Kumiyama; Rusty Schwimmer; James Martinez; Adam Arkin |
Drehbuch: | Ben Lewin |
Kamera: | Geoffrey Simpson |
Schnitt: | Lisa Bromwell |
Musik: | Marco Beltrami |
Webseite: | the-sessions.de; |
Weblinks: | ; ; |
Länge: | 96 Minuten |
Kinostart: | 03.01.2013 |
Verleih: | Fox |
Produktion: | Such Much Films, Inc., Rhino Films; |
FSK: | 12 |
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Jury-Begründung
Was für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, bleibt für einige unerreichbar. So wird sich Mark nie natürlich bewegen können. Seit er als kleiner Junge an Kinderlähmung erkrankte, kann er kaum einen Muskel in seinem Körper bewegen und muss die meiste Zeit seines Lebens in einer eisernen Lunge verbringen. Doch er kann fühlen und hat Begierden wie ein normaler heterosexueller Mann und so meint er, mit 38 Jahren wäre es Zeit für ihn, seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Deshalb begibt er sich in die Hände einer Sextherapeutin und diese Erfahrung geht für ihn weit über das Körperliche hinaus.Die wahre Geschichte basiert auf einem Artikel des Poeten und Journalisten Mark O´Brien, und Ben Lewin hat sie als ein anrührendes, zugleich humorvolles und melancholisches Drama inszeniert. In THE SESSIONS wird sachlich und detailliert gezeigt, worin die Behinderungen von Mark bestehen und welche Schwierigkeiten er überwinden muss, um zum ersten Mal in seinem Leben mit einer Frau zu schlafen. Gerade diese Präzision ist es, die den Film davor bewahrt, dass er prüde oder aber schlüpfrig wirkt. Von der ersten Einstellung an, die ihn morgens gefangen in seiner eisernen Lunge zeigt, kommt der Film seinem Helden sehr nahe. Und John Hawkes spielt ihn nicht nur absolut überzeugend, was alleine schon erstaunliche Körperbeherrschung und Einfühlungsvermögen erfordert, sondern er drückt dessen Nöte, Sehnsüchte, Enttäuschungen und Triumphe so intensiv und glaubwürdig aus, dass das Publikum vom ersten Moment an auf seiner Seite ist. Eine ähnlich erstaunliche schauspielerische Leistung gelingt auch Helen Hunt in der Rolle der Sex-Therapeutin Cheryl, die mit viel Takt, Geduld und Zärtlichkeit ihrer Arbeit nachgeht.
Mark ist ein gläubiger Katholik und geht zu einem neuen Priester in seiner Gemeinde zur Beichte. William H. Macy spielt diesen Vater Brehan als einen für Kalifornien typischen in die Jahre gekommen Hippie, der als im Zölibat lebender Außenstehender, eine interessante Perspektive bietet. Mit ihm bespricht Mark, ob sein Tun sündhaft sei und bekommt darauf eine zugleich komische und weise Antwort. Mit Ausnahmen einer verbiesterten Pflegerin am Anfang des Films sind alle Figuren mit großer Sympathie gezeichnet. Und wenn schließlich drei Frauen große Liebe für Mark empfinden, hat dies kaum noch etwas mit Sex zu tun. Dieser war lediglich eine notwendige Stufe, über die Mark ein glücklicheres und reicheres Leben führen konnte.