Taxi Blues

Kinostart: 14.03.91
1990
Filmplakat: Taxi Blues

Kurzbeschreibung

Begegnung und Hassliebe von 2 Männern im modernen Moskau - der eine ist Taxifahrer, der nur an Geld glaubt, der andere ist Intellektueller, Musiker, Alkoholiker und Jude.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Pavel Lungin
Darsteller:Vladimir Kaspur; Natalia Koliakanova; Pjotr Mamonov; Hal Singer
Drehbuch:Pavel Lungin
Kamera:Denis Evstigneev
Schnitt:Elisabeth Guido
Musik:Vladimir Cekasin
Länge:110 Minuten
Kinostart:14.03.1991
Verleih:NEF 2
Produktion: MK2 Productions , ASK Eurofilm, LA Sept, Lenfilm
FSK:16

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film stellt in mehrfacher Hinsicht einen Einbruch in eine andere Welt dar. Moskau wird zum einen mit vielen bisher nicht gezeigten Seiten als Filmkulisse entdeckt. Zum anderen ist es aber die Welt des Ljosa, des Saxophonisten, des Kopfarbeiters, und die einstürzende Welt des Schlikov, des Taxifahrers und handarbeiters. Der brave Sowjetbürger, der bisher an die Frucht von Arbeit, Bemühen, Recht und Ordnung geglaubt hat, stellt plötzlich fest, dass man mit der Musik viel weiter kommen kann.

Der Prozess des den Anderen-Findens ist oft quälend, denn die Beziehung zwischen beiden Männern entwickelt sich langsam. Für eine Minderheit im Ausschuss ist die Entwicklung nicht so überzeugend dagestellt, wie die sozialen Verhältnisse im heutigen Moskau mit Bildern skizziert werden, die nahezu durchgehend hoch interessant sind. Für die Ausschussmehrheit ist aber gerade dieser Prozess der langsamen Annäherung zweier Menschen, von denen einer zunächst ein totales Unverständnis gegenüber irgendwelchen kulturellen Werten und Änderungen hat, wahrhaftig. Ebenso ungeschminkt werden der Antizionismus, die Welt der Schieber und des Schwarzmarktes sowie schließlich auch die Enge der Wohnung und Lebensverhältnisse empfunden, die verständlicherweise zu Exzessen zwischen Menschen führen.