Smoke Gets In Your Eyes

Filmplakat: Smoke Gets In Your Eyes

FBW-Pressetext

Regisseur Harald Schleicher beschwört mit SMOKE GETS IN YOUR EYES, dem ersten Teil seiner ADDICTION TRILOGY, eine längst vergangene (Kino-)Ära hervor, in der noch nach Herzenslust dem Glimmstängel gefrönt werden durfte. Seine Found Footage-Collage aus Filmklassikern aller Epochen setzt die Zigarette als essenzielles Filmrequisit in Szene und stellt sie als unverkennbares Zeichen von Coolness, Lust und Verführung heraus. Geschickt verfremdet er die Hintergründe der einzelnen Szenen, schneidet Western, Film Noir und Thriller nebeneinander und kombiniert in intelligenten Übergängen Altmeister Hitchcock mit enfant terrible Quentin Tarantino. Der unkonventionelle Kurzfilm kommt auf diese Weise zu ebenso überraschenden wie unterhaltsamen Pointen und hintergründigen Aussagen über Männlichkeit, Weiblichkeit, anzügliche Gesten und wer wem wann das Feuer reichen darf. Eine reizvolle Filmhommage an ein lustvolles Laster!
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Experimentalfilm; Found Footage; Kurzfilm
Regie:Harald Schleicher
Drehbuch:Harald Schleicher
Schnitt:Harald Schleicher
Musik:Richard Kristen
Webseite:haraldschleicher.de;
Länge:8 Minuten
Produktion: Harald Schleicher
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Was waren das noch für Zeiten, als die Zigarette, damals noch nicht verfemt und beschimpft, nicht nur zum Alltag gehörte, sondern auch im Kino ihre wichtige Funktion hatte! John Wayne, Clint Eastwood, Humphrey Bogart und Cary Grant, Lauren Bacall, Ava Gardner und selbst die zierliche Audrey Hepburn – sie alle griffen zumindest auf der Leinwand in immer neuen Varianten zum Glimmstengel, der oft ganz gezielt als Stilmittel und sogar als erotische Requisite eingesetzt wurde.

Die zu einem bunten Reigen zusammengesetzten Zitate aus mindestens 30 Kinoklassikern bieten die optimale Gelegenheit für eine Reise durch die Kinogeschichte seit den ersten Tonfilmen bis in die Neuzeit, als noch geraucht und gepafft, Rauchwolken durch die Nüstern und sinnlich geöffnete Lippen geblasen und flackernde Streichhölzer und klickende Feuerzeuge aus der Dramaturgie von Filmen nicht wegzudenken waren. Man denke nur an John Waynes letzte Zigarette in einem Kriegsfilm, an Clint Eastwoods abgekauten Zigarillo in FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR oder an Audrey Hepburns endlos langen Zigarettenhalter in FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY. Diese vielen Rauchmomente sind großartig zusammengeschnitten und elegant verfremdet, ironisch gebrochen und visuell reizvoll zu einer Collage aus ungefähr 80 Jahren Kino zusammengefügt worden und diese geistreiche Hommage wird zudem von einer stimmigen Musik untermalt, die alle Facetten zusammenhält und ergänzt.