Schwarze Augen

Kurzbeschreibung

Ein ehemaliger italienischer Architekt, jetzt Kellner auf einem Passagierdampfer, erzählt rückblickend sein Leben als Dandy, als Ehemann einer reichen Bankierstochter und als exzentrischer Lebemann, der eine Geliebte selbst im zaristischen Russland hatte.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Spielfilm
Regie:Nikita Michalkow
Darsteller:Marcello Mastroianni; Silvana Mangano; Marthe Keller
Drehbuch:Nikita Michalkow; Alexander Adabachian
Buchvorlage:Anton Tschechow
Kamera:Franco Di Giacomo
Schnitt:Enzo Meniconi
Musik:Fracis Lai
Länge:117 Minuten
Produktion:
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein opulentes Stück Kino, das nostalgisch, aber auch ironisch ein märchenhaftes Gemälde präsentiert, das viele spielerische Züge hat und dennoch Menschen in den Mittelpunkt stellt, mit ihren Schwächen und Vorzügen ihrer Menschlichkeit als Dreh- und Angelpunkt. Opulent in den Bildern, in den Bauten, in den Landschaften, in den Farben und Kostümen, in den zu Recht sich gelegentlich verselbstständigenden Szenen, die dann doch wieder in der Lebensrückschau zweier älterer Herren eingebunden sind – zweier Menschen, einander ähnlicher und enger verbunden, als sie es wissen. Gewiss ein Film, der – gerade weil er Gattungsgrenzen ignoriert und überschreitet – auch die Grenzen des Gefühls tangiert und selbst die Grenzen des Kitsches streift, aber andererseits ein Film, der durch die Hauptgestalt Mastroiannis eine Unmittelbarkeit erhält, die auch in ihrem ironischen Selbstenthüllungen noch menschliche Eigenarten und Züge offenbart.

Ein Film, der an der Grenze auch zwischen den Prädikaten liegt, wie sich an dem Abstimmungsergebnis zeigt: Etliches wird dann doch zu selbstständig, z.B. der überaus lange russisch-französische Monolog des russischen Adeligen und einiges ist doch zu sehr in der Nähe zum Kitsch angesiedelt, z.B. die Opernparodien im Bad, und die choreographische Szene im Fangobecken, und die Szene im Hühnerstall. Manches lässt sich im Potpourri der Genre-Adaption nicht mehr ohne Schwierigkeiten einordnen und verstehen, z.B. die Episode mit dem kleinen Klaviergenie.