Schatten der Angst

Kinostart: 22.03.93
1992
Filmplakat: Schatten der Angst

Kurzbeschreibung

Eine Asylbewerberin, verstört und stumm, offenbar ein Folteropfer, wrid in eine Klinik eingeliefert und bringt deren Personal mit ihrem Verhalten in Bedrängnis.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama
Regie:Konstantin Schmidt
Darsteller:Nur Surer; Tuncel Kurtiz; Annette Uhlen
Drehbuch:Konstantin Schmidt
Kamera:Pio Corradi; Janucz Reichenbach
Schnitt:Bernd Euscher; Heidi Reuscher
Musik:David Rueff
Länge:87 Minuten
Kinostart:22.03.1993
Produktion: Medias Res, Film- und Fernsehproduktions-GmbH, München, Zweites Deutsches Fernsehen, Mainz
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ohne das der Bewertungsausschuss seine Einwände übertonen möchte, will er nicht versäumen, auf sie hinzuweisen. Sie betreffen sein Unbehagen über stellenweise nicht ausreichende Inhaltliche Informationen oder Unglaubwürdigkeit, z.B. das erhalten des Pflegepersonals in der Psychiatrischen Klinik oder das der Vertreter des Sozialamtes. Zum Beispiel die junge Ärztin, die der stummen Patientin unterstellt, ein Folteropfer zu sein, ohne Beweise dafür zu haben, oder die Position des alten Asyl-Bewerbers, dessen Verhältnis zu der Stummen weitgehend ungeklärt bleibt. Vielleicht mit Absicht? Soll die Kranke von einem Geheimnis umgeben sein? Dass sie tatsächlich ein Folteropfer ist, wird zwar durch Erinnerungsrudimente vermittelt, aber nur dem Zuschauer, nicht den am Spiel beteiligten Figuren.

Dennoch überwiegen die positiven Eindrücke. Was Folter bewirken kann, was Brutalität aus einem Menschen macht, wird erschütternd deutlich. Der Regie gelingen in der (auch optischen) Feinarbeit überzeugende Szenen. Sie schafft es, Atmosphäre herzustellen. Die Leistung der Darsteller trägt dazu bei, jenen Grad von Beklemmung im Zuschauer zu erreichen, der ohne die Fragen, die Drehbuch/Regie offenlassen, noch eindrucksvoller wäre.