Planet der Affen

Kinostart: 30.08.01
2001
Filmplakat: Planet der Affen

FBW-Pressetext

Optisch (Ausstattung, Masken / Kamera) brillante Re-Imagination eines 30 Jahre alten Filmstoffes, dem Meisterregisseur Tim Burton zu neuem Kino-Glanz verholfen hat.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Science-Fiction
Regie:Tim Burton
Darsteller:Tim Roth; Mark Wahlberg; Helena Bonham-Carter
Drehbuch:W. Broyles; L. Komer; Mark Rosenthal
Weblinks:;
Länge:120 Minuten
Kinostart:30.08.2001
Verleih:Fox
Produktion: Twentieth Century Fox Film Corporation
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

“Das Universum scheint Gewalt immer mit Macht zu belohnen”, heißt es sinnierend in der Neufassung des Science-Fiction-Klassikers “Planet der Affen” aus dem Jahre 1968. Kein bloßes Remake ist es geworden, die Story trägt moderne, zeitadäquate Züge (Primatenforschung). Die Konstruktion ist tragfähig, das Filmende auf dem Planet der Affen läßt die Zuschauer gar die Entstehung eines Schöpfungsmythos miterleben. Ganz zum Schluß hält der Film dann noch eine weitere, überraschende Wendung bereit, die den Vorhang (bis zur Fortsetzung?) geschlossen und viele Fragen offen läßt.

Der menschliche Hauptdarsteller, der abgestürzte Astronaut Davidson (etwas ausdrucksarm: Mark Wahlberg), hat nur wenig Zeit und wenig Sinn, sich auf die fremde Welt einzustellen, in der unsere irdischen Verhältnisse auf den Kopf gestellt sind: Rollentausch, die Affen sind klüger als die Menschen. In 36 Stunden will der Astronaut wieder in seinem Raumschiff sein. Das läßt der Dramaturgie wenig Zeit und Raum, die zivilisatorischen Unterschiede zwischen Menschen- und Affengesellschaft herauszuarbeiten oder uns Menschen den tierischen Spiegel vorzuhalten. Eine Affen-Abendgesellschaft und gelegentliche Wortwechsel mit einer menschenfreundlichen Äffin müssen hier genügen. Charlton Heston hatte da im filmischen Vorläufer über Wochen Zeit zu Diskussion und Reflexion.

Die Masken- und die Schminktechnik haben sich in den letzten 30 Jahren enorm weiterentwickelt, diese Leistungen sind beeindruckend. Besonders hervorzuheben ist Tim Roth als böser Affengeneral Thade, der bis in die Körpersprache hinein wortwörtlich geradezu in seiner Rolle aufgeht. Positiv ist anzumerken, daß der Film die Affen als Affen beläßt, auch in ihren Bewegungen und Drohgebärden. In vielen Affengesichtern läßt sich faszinierend lesen. Ausgerechnet die Menschenfreundin aber hat die “flachste”, die angepaßteste Physiognomie.

Für einen Tim-Burton-Film gibt es nur eine kleine Dosis an verschmitztem Augenzwinkern, wie zum Beispiel das bei der Erklärung, wie die verbotene Stadt “Calima” zu ihrem Namen kam. Ausstattung und Kostüme sind sorgfältig und fantasiereich, souverän bewegt der Film sich durch verschiedene Genres, bis hin zum Sandalenfilm. Ja sogar die Schlachtenmalerei eines Kurosawa scheint da auf.