Paulina

Filmplakat: Paulina

FBW-Pressetext

Anna ist jung, möchte ausgehen, sich mit Freunden treffen, Jungs kennenlernen. Doch Anna ist auch schüchtern. Jedes Mal, wenn sie nervös wird, läuft sie knallrot an. Dies ist ihr so peinlich, dass sie sich am liebsten verstecken würde. Eines Abends passiert es wieder, auf einer Party. Anna rennt davon. Und trifft unterwegs Paulina, die von ihrem Zuhälter bedrängt wird. Anna nimmt Paulina bei sich zuhause auf. Und fängt an, sich bei ihr sicher zu fühlen. Vielleicht das erste Mal überhaupt. Es ist ein sehr verbreitetes Problem junger Menschen, welches hier auf authentische Weise aufgegriffen wird. Vor allem dank des großartigen Drehbuchs und der sensiblen Regie von Lynn Kossler sowie dem eindringlich gefühlvollen Spiel der Hauptdarstellerin Sophie Rogall, kann man als Zuschauer die Nöte Annas nachfühlen. Und Karolina Porcari als Paulina überzeugt als eine Figur, die selbst erwachsen wird und auch Anna dabei hilft. Am Ende verlässt Paulina die Stadt, um anderswo neu anzufangen. Zurück bleibt Anna, die vielleicht immer noch rot wird. Aber doch auch weiß, wie unwichtig das alles ist, wenn man nur stark ist und bei sich ist. Ein überzeugender und exzellent gefilmtes Kurzfilmdrama.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Lynn Kossler
Darsteller:Sophie Rogall; Karolina Porcari
Drehbuch:Lynn Kossler
Kamera:Felix Wiedemann
Schnitt:Daniel Scheuch; Lynn Kossler
Musik:Dürbeck & Dohmen
Länge:24 Minuten
Verleih:Kunsthochschule für Medien Köln
Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln
Förderer:Kunsthochschule für Medien Köln

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Dieser 2011 im Postgraduiertenstudium entstandene Hochschulfilm der Regisseurin Lynn Kossler besticht in seiner Gesamtheit. Es ist ein sehr persönlicher Film entstanden, der in nur 24 Minuten ein scheinbar „kleines“ Problem intensiv beleuchtet und den Zuschauer immer wieder nachdenklich macht. Die Protagonistin Anna wird „hundertmal“ am Tag rot und leidet so sehr darunter, dass sie sich immer mehr zurückzieht. Ihre Körpersprache, ihre Mimik berühren den Zuschauer. Der Lichteinsatz unterstützt dies äußerst geschickt.

Aber der Film heißt doch PAULINA? Dieser etwa gleichaltrigen jungen Frau, der Anna zufällig aus einer prekären Situation heraushilft, gelingt es, Anna Stück für Stück aus ihrer Isolation zu befreien. Die geschickte Kameraführung begleitet diesen Prozess. Einmal wird die Perspektive sogar im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf gestellt, der noch dazu fast am Erdboden hängt!

Ein „runder“ Film, der auch noch einen sehenswerten Vorspann bietet, der spannend gestaltet ist und aus dem man noch nicht erfährt, wohin der Kurzfilm führen wird.