Palermo flüstert

Kinostart: 26.04.01
2001
Filmplakat: Palermo flüstert

FBW-Pressetext

Poetischer Dokumentarfilm, teils literarisch überhöht, teils fiktiv und in Rollen besetzt über Palermo (Gegenwart, Geschichte, Personen, Anmutung).
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm
Regie:Wolf Gaudlitz
Darsteller:Mimmo Cuticchio; Leoluca Orlando; Francesco Di Gangi
Drehbuch:Wolf Gaudlitz
Länge:89 Minuten
Kinostart:26.04.2001
Verleih:Solo Filmverleih
Produktion: Gauditz, Wolf, Solofilm
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Mit einer außergewöhnlich interessanten poetischen Bildsprache führt der Film in das Labyrinth einer Stadt. Geschichten ihrer Bewohner verknüpfen sich zu einem differenzierten Mosaik, das Atmosphäre beschwört, den Blick weitet und neugierig macht.

Abstrakte Themen wie Zeit, Wirklichkeit und Vergänglichkeit, Verwurzelung und Verbannung, Rückkehr und Ankunft bindet der Film in wunderbarer Weise an Orte, deren Gestalt und deren Magie. Besonders eindrucksvoll ist dies zum Beispiel in den Szenen des Alten am nächtlichen Brunnen oder des beichtenden Mannes in der zerfallenden Kirche.

So feingliedrig, leise und differenziert diese Collage von Abstraktem und Konkretem zwischen Emotion und Information geschickt jongliert, so raumergreifend , extemporiert und wortgewaltig wird die Ich-Figur geführt. In deren selbstvergessenen Elogen wirkt der hohe literarische Anspruch manches Mal zu krampfhaft bemüht, vor allem wenn der Text durch Blicke und Gesten noch zusätzlich pathetisiert wird. Dabei übertönen die überfrachteten Off-Texte so manches Mal die assoziative Kraft der Bilder. Die Stringenz der Ich-Erzählung bildet jedoch zugleich einen spannungsvollen Gegensatz zur Kolportage über das Flüstern in einer Stadt.