Oi! Warning

Kinostart: 19.10.00
1998
Filmplakat: Oi! Warning

Kurzbeschreibung

17jähriger bricht aus geordneten häuslichen Verhältnissen aus und gelangt über einen ehemaligen Freund in die Szene der Skins und Punks, eine von Alkoholexzessen und Gewalt geprägte Subkultur.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Dominik Reding; Benjamin Reding
Darsteller:Sascha Backhaus; Simon Goerts; Sandra Borgmann
Länge:90 Minuten
Kinostart:19.10.2000
Verleih:Nighthawks Pictures
Produktion: Schlammtaucher Filmproduktion, Hamburg, Schlammtaucher Filmproduktion; WDR; SWR
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Ausschuß erkennt in der Gestaltung des Films (inhaltlich und formal) eine stringente Haltung, die sich von ihren jugendlichen Protagonisten nicht distanziert, sondern deren Weltsicht empathisch nachvollzieht. Somit geht es bei der gezeigten Gewalt auch gar nicht um mögliche "pädagogische Wirkungen", sondern um die Darstellung einer präsenten, ständig aufflackernden Gewaltbereitschaft im Leben jugendlicher Außenseiter. Der Film zeigt deren Innenwelten stellvertretend durch drei überzeugende Figuren.

Janosch schwankt zwischen Koma und Zottel, Repräsentanten der Skinheads bzw. Punks. Für deren Rivalitäten, Selbsthaß, Eifersucht, Feigheit und für ihre Sehnsucht nach Verbundenheit
findet der Film ebenso überzeugende Ausdrucksformen, wie für die immanente Sicht auf die Außenwelt, auf Mitschüler, Mädchen, Eltern und Erzieher, die zu Klischeefiguren und Karikaturen mutieren.

Die filmischen Mittel entsprechen diesen Perspektiven im
sorgfältig komponierten Aufbau der Szenen, in atmosphärisch
dichten Schwarzweißbildern, mit einer teils ruppigen Montage und
vor allem mit einem dezidierten Einsatz von Musik und Geräuschen.
Janosch wünscht sich am Ende eine zweite Chance, um seine
Feigheit zu überwinden. In Anbetracht seiner Situation ist dies
ein fast versöhnliches Ende, das jedoch die Beunruhigung und
Verstörtheit des Zuschauers verstärkt.