Mütter & Söhne

Kinostart: 13.02.97
1996

Kurzbeschreibung

Begegnung, Freundschaft und Verhalten von zwei Müttern (Lehrerin / Bäuerin), deren Söhne als irische Untergrundkämpfer nach einem Terroranschlag inhaftiert und menschenunwürdig behandelt werden.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Terry George
Darsteller:Helen Mirren; Fionnula Flanagan; Aidan Gillen
Drehbuch:Jim Sheridan; Terry George
Kamera:Geoffrey Simpson
Schnitt:Craig McKay
Musik:Bill Whelan
Länge:112 Minuten
Kinostart:13.02.1997
Verleih:Concorde
Produktion: Hell's Kitchen Production, Hell's Kittchen Production; Castle Rock Entertainment;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Bei den Ereignissen historisch genau und lediglich in seinen Hauptfiguren fiktiv, läßt der Film jene Episode aus dem Nordirland-Konflikt lebendig werden, als es zwischen 1979 und 1981 um den Status der IRA-Gefangenen ging. Zehn Tote forderte damals der Hungerstreik, darunter war auch der ins Parlament gewählte Bobby Sands. Erst die Intervention einiger Mütter, die für ihre geschwächten und bewußtlosen Söhne der künstlichen Ernährung zustimmten, beendete die festgefahrene Situation. Und erst danach erfüllte die britische Regierung die Forderungen der Häftlinge.
Der Film erlaubt eine vielschichtige Betrachtung der eskalierenden Gewalt, denn eine kluge Dramaturgie hat als Hauptfiguren zwei Häftlings-Mütter gewählt. Kämpferisch die eine, eher unpolitisch und gewaltverachtend die andere. Die scheue Annäherung der beiden Frauen ist glaubwürdig umgesetzt. Von diesen eher leisen Tönen profitiert auch die vom Film geführte und gewollte politische Diskussion. Vor allem Helen Mirren als besonnene Frau und Mutter gibt dem Film eine Sehweise, die nicht nur Schwarzweiß-Kontraste kennt. Die Rolle der Kirche zum Beispiel im Nordirland-Konflikt wird differenziert dargestellt. Viele der darstellerischen Leistungen sind exzellent, das gilt auch für die atmosphärische Stimmigkeit der Kameraarbeit, die die Zeit und die Geschehnisse außerhalb und innerhalb des Hochsicherheitsgefängnisses fast dokumentarisch beschreibt.