Morgen das Leben

Kinostart: 02.06.11
VÖ-Datum: 02.12.11
2010
Filmplakat: Morgen das Leben

FBW-Pressetext

Jedem (Neu-)Anfang wohnt ein Zauber inne... In seinem beeindruckend authentischen Spielfilmdebüt zeigt Regisseur Alexander Riedel die Kehrseite des Münchner Glanzes und konzentriert sich episodenhaft auf drei krisengeplagte Lebensläufe. Jochen, Ulrike und Judith sind um die vierzig, unzufrieden und an entscheidenden Wendepunkten angelangt: Der alternde Hippie sucht durch ein verändertes Äußeres und den Einstieg in die Versicherungsbranche seinem sozialen Milieu zu entfliehen, die frisch Getrennte schult zur Masseuse um und die alleinerziehende Mutter sehnt sich in der Enge von Heimarbeit und trister Wohnsiedlung nach den vergangenen Abenteuern als Stewardess. Verpuppung und Aufbruch sind die existenziellen Themen, die der Filmemacher mit bewegter Handkamera und der hervorragenden Leistung seiner grandios agierenden Darsteller vermittelt. Die alltäglichen Gefühle von Tristesse, Einsamkeit und der Wunsch nach Wegen aus der Sackgasse erzeugen die Drei beim Zuschauer über ihre einfühlsame Mimik, kleine Gesten und den sparsam verwendeten Dialogen. Glaubwürdig, reich an Nuancen und tragisch-schönen Momente!

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Alexander Riedel
Darsteller:Judith Al Bakri; Jochen Strodthoff; Ulrike Arnold; Kathrin Höhne; Gottfried Michl
Drehbuch:Bettina Timm; Alexander Riedel
Kamera:Martin Farkas
Schnitt:Hansjörg Weißbrich
Webseite:movienetfilm.de;
Länge:92 Minuten
Kinostart:02.06.2011
VÖ-Datum:02.12.2011
Verleih:Movienet
Produktion: PELLE FILM Alexander Riedel & Bettina Timm GbR, ZDF;
FSK:0
Förderer:BKM; FFF Bayern; DFFF; KJDF
DVD EAN-Nummer:4250128407885
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Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Das Glück des kleinen Mannes (oder der kleinen Frau), es ist ein individuelles Glück, das man wohl nur beurteilen kann, wenn man sich auf Augenhöhe begibt. Und genau das ist Regisseur Alexander Riedel gelungen. Mit dokumentarischem Blick und vorzüglicher Kamera folgt er seinen drei Protagonisten auf ihrem Weg zu einer etwas höheren Stufe individuellen Glücks. Nicht unbedingt aus eigenem Antrieb, sondern aufgrund veränderter äußerer Bedingungen, wagen sie es, ihre Alltagsroutinen, ihre sozialen Kokons zu verlassen und sich auf scheinbar kleine Abenteuer, für sie jedoch große neue Lebensabschnitte einzulassen.

Gerade die Gratwanderung zwischen Dokumentar- und Spielfilm machen das Besondere dieses Meisterwerks eines deutschen Spielfilms aus, das von ausgeklügelter Bildsprache und Farbgestaltung unterstrichen wird. Das Interesse an den Protagonisten und ihren Schicksalen, das nie durch eine herablassende Note dem Lächerlichen preisgegeben wird, schafft es, den Film aus dem Gros ähnlicher angelegter Spielfilme über soziale Aufsteiger im „Losermilieu“ herauszuheben.