Middle of the Moment

Kinostart: 02.11.95
1995
Filmplakat: Middle of the Moment

Kurzbeschreibung

Filmessay, Filmgedicht über Tuareg-Nomaden in dersüdlichen Sahara, Artisten des französischen Cirque O und den amerikanischen Clown, Dichter und Philosophen Robert Lax
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Dokumentarfilm; Essayfilm
Regie:Nicolas Humbert; Werner Penzel
Darsteller:Robert Lax; Johann le Guillerm; Mutu Walat Rhabidine; Aghali ag Rhissa
Drehbuch:Nicolas Humbert; Werner Penzel
Kamera:Chilinski
Musik:Fred Frith
Länge:79 Minuten
Kinostart:02.11.1995
Verleih:Der andere Blick Filmverleih
Produktion: Bundesbeauftragte für Kultur*, Cine Nomad, Nicolas Humbert & Werner Penzel, München Norddeutscher Rundfunk, Hamburg/Westdeutscher Rundfunk, Köln/Balzi & Cie., Nidau/Schweizer Fernsehen, DRS,
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Hauptausschuß hat von dem Widerspruch des Antragstellers Kenntnis genommen. Nach längerer Diskussion kam er zu dem Ergebnis, dem Gutachten des Bewertungsausschusses vollinhaltlich zuzustimmen, mit dem Unterschied allerdings, dass ihm der Film einstimmig das höchste Prädikat wert ist.

Szenen vom Alltagsleben nomadisierender Tuaregs in der Sahara, Bilder vom Alltag des französischen Cirque O und eines amerikanischen Philosophen auf Reisen – eine gelungene, kunstvolle Sammlung von optischen Eindrücken, Tönen und Geräuschen. Bilder, die dokumentarischen Charakter haben. Elementar sind die Geräusche: Wind, Feuer, Atem. Elementar ist auch das Leben der Nomaden (Wüste, Kreis des Lebens), die Reduzierung der Zirkusdarbietungen auf die Körpersprache. Aber auch das ewig sich Wiederholende: Auf- und Abbau des Zirkus und Ortswechsel, das Leben im Aufbruch. Alles wiederholt sich. Kunstvoll, wie die Bilder aus drei Erzählbereichen ineinander montiert wurden, sie verschmelzen zu einer Einheit mit poetischer Ausdruckskraft. Unter völligem Verzicht auf Kommentierung sollen die Bilder mit ihrer archaischen Stärke der Fantasie des Beschauers Raum lassen. Musik und Geräusche sind im Einklang mit dem Rhythmus der Bilder. Eine außergewöhnliche Schwarz-weiß-Kamera arbeitet stark mit Kontrasten und liefert ungewöhnliche Blickpositionen. Ein philosophischer Exkurs über Natur und Leben, den man aber auf der dritten Erzählebene nicht hätte explizit über die Figur des amerikanischen Philosophen zum Ausdruck bringen müssen.