Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Elliptisch und stimmig erzählt der unprätentiöse Film von den Anfangs-Schwierigkeiten einer jungen Lehrerin, die nach Studium und Umzug nun auf sich allein gestellt ist, mit chaotischen Schulklassen konfrontiert wird und sich durchzusetzen hat. Die Konflikte sind nachvollziehbar, die Kinderführung ist bemerkenswert. Stilistisch freilich wirkt der Film unentschieden, schwankt zwischen dokumentarisch anmutenden und szenisch aufgelösten Sequenzen, etwa beim Blumenhändler beziehungsweise in der Schulklasse. Gut erzählt, und nur in Andeutungen, wird die Trennungsgeschichte oder auch der Konflikt mit der Mutter. Zugunsten einer impressionistischen Reihung treten intensive Momente jedoch eher zurück. Die Hauptdarstellerin überzeugt, die Figur der Melanie Pröschle wird zu einer Person, auch wenn Schnitt und Kamera und manche Szenen gelegentlich stolpern.