Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Ein kleines Mädchen angelt gemeinsam mit ihrem Hund. Dabei treibt ein Sack an den Angelhaken, in dem sich eine halb tote Katze befindet, die der brave Hund mit kurzer Schnauze–zu-Schnauze-Beatmung zu den Lebenden zurückholt. Aber die Katze erweist sich als wenig dankbar, und schon kurz darauf geraten sich die beiden Tiere heftig ins Fell – mit fast fatalen Folgen. Denn „wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ – und genau das passiert. Leicht und locker in hübschen Schwarz-Weiß-Bildern, wobei nur der liebe Hund in Blau und die boshafte Katze in Orange gehalten sind, erzählt dieser beschwingte Film eine Parabel über Hassliebe und Loyalitäten, Freundschaft und den ständigen Kampf zwischen Hund und Katze als Symbolfiguren für ähnlich verfeindete „Verwandte“, der eigentlich überflüssig ist und, wie man in MAU WAU sieht, auch ohne Probleme ausgesetzt werden kann. Was an dieser vergnüglichen Geschichte besonders erheitert, ist die Mimik der Katze, deren böses Lächeln geradezu betörend wirkt und dokumentiert, mit wie viel Witz und Können dieser kleine Film inszeniert wurde. Auch die Musik passt sich der Handlung sehr gut an und unterstreicht die Dramatik, die Komik und die schwungvolle Zeichenkunst von MAU WAU, diesem Märchen vom blauen Hund und der orangefarbenen Katze.