Marlene

Kinostart: 09.03.00
1999
Filmplakat: Marlene

Kurzbeschreibung

Marlene Dietrich: Karriere, Schauspielerin, Weltstar, Ehefrau,
Mutter, Geliebte; faszinierende Mischung aus Fiktion und
Biografie.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Joseph Vilsmaier
Darsteller:Heino Ferch; Katja Flint; Herbert Knaup
Länge:132 Minuten
Kinostart:09.03.2000
Verleih:Senator
Produktion: Trebitsch Produktion International GmbH, Trebitsch Produktion International; Perathon Film- und Fernseh;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Marlene Dietrich ist ein Mythos, hinter dem der Mensch Magdalena
Siebert bis zur Unkenntlichkeit verschwindet. Ihr "Geheimnis",
wie die angebliche "geheime Liebe ihres Lebens", kann auch Joseph
Vilsmaier nicht entlarven. Diesen Anspruch stellt sein Film auch
nicht. Er will einen Star-Mythos re-inszenieren und findet dafür
in Katja Flint eine Darstellerin, die den Star glaubhaft zu
spielen vermag und zugleich die echten Gefühle und die Wärme
(bewußt) vermissen läßt, die ihr großes Vorbild für sich
reklamierte und wohl auch gerne gehabt hätte. So wird die
geradezu tragische Ambivalenz der "Marlene" angedeutet, deren
unbedingter Wille zur Berühmtheit nicht nur die Menschen um sie
herum, sondern schließlich auch sie selbst zerstört, so daß am
Ende ein von Tabletten und Alkohol gezeichnetes Wrack nur noch
seinen eigenen Mythos lebt.
Dies ist kinowirksam erzählt, ohne überflüssige Längen und
melodramatische Übertreibungen, aber doch, soweit in diesem Genre
möglich, historisch korrekt und mit plausiblen Erklärungen für
die augenfälligen Widersprüchlichkeiten der Figur. Am Mythos
Marlene wird zwar nur vorsichtig gekratzt und, so möchten
Kritiker nörgeln, nur ein allzu glattes Kinobild erzeugt. Aber
der Film lügt sich nicht über die Brüche seiner Hauptfigur
hinweg, er deutet sie jedenfalls an und vermag es trotzdem, für
132 Minuten den Zuschauer zu fesseln.
Eine - vielleicht überflüssige - Liebesgeschichte zieht sich als
verbindendes Band durch diesen Film, der nicht nur als
Starporträt, sondern auch schon wegen seiner sorgfältigen und
opulenten Ausstattung und der dadurch geschaffenen zeittypischen
Atmosphäre das höchste Prädikat verdient.