Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Vielleicht ist es noch keine große Kunst, eine Persiflage auf das Schlager- und Musikbusiness zu machen und die sexuellen Irrungen und Wirrungen in der Stadt und auf dem Lande zu beleuchten. Aber es ist durchaus viel wert, wenn ein Film gute Laune hervorruft, Schmunzeln und Lachen bewirkt oder einfach genregerecht gute Unterhaltung bietet. Dies ist auch im zweiten Teil von MÄNNERHERZEN gelungen. Dazu tragen in erster Linie die Schauspieler bei. Insbesondere Justus von Dohnanyi konnte als Bruce Berger überzeugen. Um ihn und seine Comeback-Bemühungen knüpft sich ein amüsantes Spiel der Pärchen, das zwar nicht immer zur „Befruchtung“ führt, aber vielfältige Facetten an sehenswerten Locations auffächert. Es bereitet Vergnügen, die verschiedenen Typen aus unterschiedlichen sozialen Milieus zu betrachten. Man möchte gerne glauben, dass auch bei allen Beteiligten viel Spielfreude vorherrschte. Das Team versteht sich offenbar sehr gut und vermag daher der seichten Komödie Leichtigkeit bzw. einen gewissen Mehrwert zu verleihen. Flott fließen die Episoden ineinander. Langeweile kommt nicht auf. Die skurrilen Typen, die trotz Pech und Pannen weiter ihrem Glück hinterher jagen, verdienen Sympathie. Nicht immer zünden alle Pointen, doch dann nimmt man eben die „dritte Angel“ und „geht auf Wurm“. Freilich gab es keine Überraschungen, keine sensationellen Innovationen - doch generell ist es auf dem übersättigten Kinomarkt schwer, eine besondere Faszination zu erzeugen, die auch den grimmigsten Kritiker betört. Dies mag der Grund sein, warum es für das höchste FBW-Prädikat keine Mehrheit gab – aber auch ein Prädikat „wertvoll“ besagt: Der Film kann sicherlich einem großen Publikum viel Vergnügen bereiten.