Filmplakat: Macramé

Kurzbeschreibung

Eine junge Frau bekommt nach einer Vergewaltigung ein Kind von ihrem Peiniger. Sie ist gequält von Schmerz und Hass, doch sie richtet ihr Leben mit dem Kind ein, gewinnt es schließlich lieb und genießt ihre Mutterschaft. Als das Kind eines Tages den Wunsch hegt, den Vater kennen zu lernen, ruft das bei der Mutter ein Gefühl von Verrat hervor.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Maria Steinmetz
Drehbuch:Maria Steinmetz
Schnitt:Rudi Zieglmeier
Musik:Felix Raffel
Länge:6 Minuten
Produktion: almost famous Film- und Medienproduktion
Förderer:KJDF

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein ungewöhnlicher Film von Maria Steinmetz, die sich verantwortlich für das Buch, die Regie und die Animation zeichnet. Der von ihr gewählte Titel bietet unterschiedlichste Optionen an, vordergründig wahrscheinlich zuerst eine textile Orientierung. Wenn der Film nach knapp sieben Minuten beendet ist, weiß der Zuschauer, dass mit der Macramé-Technik eine inhaltliche Aussage verknüpft ist, die zutiefst menschliche Probleme berührt. Zugleich begegnet der Film drei menschlichen Figuren: einer Frau, einem Kind von der Geburt bis zum Heranwachsen und einem Mann. Deren zeichnerische Gestaltung deutet darauf hin, dass sie nicht dem europäischen Kulturkreis entstammen. Interessant ist dabei vor allem, worauf der Fokus der Kamera gerichtet wird. Dann kommen noch eine Tote und eine sie ausschlachtende Möwe hinzu.

Es dominiert ein irdener Braunton, partiell unterbrochen durch rot und weiß. Die Atmosphäre ist beklemmend, wirft Fragen auf. Die Jury rätselte über das Geschehen, es gab differenzierte, zum Teil konträre Meinungen zum Geschehen und zur filmischen Gestaltung ohne Sprache sowie am Ende auch zum Titel. Anerkennenswert ist auf jeden Fall die Absicht, einen sehr individuellen Ansatz und Stil zu finden. Das macht diesen Film insgesamt wertvoll.