Linie 102
Filminfos
Gattung: | Drama; Kurzfilm |
---|---|
Regie: | Damian Schipporeit |
Darsteller: | Ulrike Krumbiegel; Steffen Münster; Leonie Landa |
Drehbuch: | Damian Schipporeit |
Kamera: | Daniel Gerken |
Schnitt: | Stefan Weiß |
Musik: | André Feldhaus |
Webseite: | ; |
Länge: | 22 Minuten |
Produktion: | FILMBLICK Hannover GbR Damian Schipporeit |
Bildungseinsatz: | ; |
Förderer: | Nordmedia; Fachhochschule Dortmund; Film- und Medienstiftung NRW |
Jury-Begründung
Ein aktuelles Problem wird hier aus einer ungewohnten Perspektive angegangen. Es geht um die in letzter Zeit häufig in den Medien gemeldeten „Verweisungen“ von Minderjährigen aus öffentlichen Verkehrsmitteln. Dabei werden schnell die Schaffner oder Busfahrer als jene verurteilt, die die ihnen Schutzbefohlenen aussetzten. Hier wird nun solch eine Geschichte aus dem Blickwinkel einer Busfahrerin erzählt, die eine renitente Teenagerin ohne gültigen Fahrausweis nachts vor die Tür setzt. Die Konsequenzen für sie sind gravierend, aber mehr als unter ihrer Entlassung leidet sie unter ihrer Schuld, denn das Mädchen gibt an, auf der Straße vergewaltigt worden zu sein.Wie die Protagonistin langsam jeden Halt verliert, wird in einer komplexen und sehr intensiven Darstellung von Ulrike Krumbiegel deutlich. Nun ist diese eine schauspielerische Leistung so herausragend, dass neben ihr die Schwächen der anderen Darsteller leider sehr deutlich zu Tage treten. Doch dieses Gefälle ist für die Jury der einzige deutliche Schwachpunkt in diesem Film, der nicht klischeehaft erzählt, sondern einfühlsam ein Bild davon zeichnet, wie schnell ein Mensch durch widrige Umstände in die Rolle eines Schuldigen geraten kann und wie schwer es dann für ihn ist, damit zu leben.