Lili

Kurzbeschreibung

Verliebtes junges Paar richtet sich eine gemeinsame Wohnung ein, aber die Idylle zerbricht an den unbewältigten Kindheitserlebnissen der Frau.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Eva Marel Jura
Darsteller:Julia Dietze; Clemens Löhr
Drehbuch:Eva Marel Jura
Länge:14 Minuten
Verleih:HFF München
Produktion: Hochschule für Fernsehen und Film München, Lajoya Filmproduktion;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Lili und ihr Freund beziehen die neue gemeinsame Wohnung. Nach und nach taucht der Zuschauer in die ebenso poetische wie schwer verletzte Seelenwelt von Lili ein, ein Einstieg, den ihr Freund leider nicht schafft, weswegen es letztlich zur Tragödie kommt.
Mit erstaunlichem Können durchzieht den Film ein unablässiger Moment der Gefahr, ständig droht die Leichtigkeit in eine unbestimmte Gefahr umzukippen.
Mit überzeugender Spielkraft tritt Lili auf, läßt den Zuschauer teilhaben an ihrer ganz persönlichen Wahrnehmung ihrer Umgebung. Zugleich erlebt man den psychologischen Druck, an dem sie leidet. Offenbar hat sie einen schweren Schuldkomplex am Tod ihrer Schwester. Gekonnt wird an Details beiläufig verdeutlich, wie wenig ihr Freund ihre Probleme erfaßt und Lili in ihre Welt folgen kann. Wenn er die alten Spielsachen der Schwester gegen Lilis Willen nicht nur in die Wohnung holt, sondern auch noch dekorativ platziert, wird deutlich, dass er nur an der oberflächlichen poetischen Ebene von Lilis Welt teil hat.
Auch wenn einzelne Animationsszenen technisch aus dem gesamten Look des Films herausfallen, ist das Werk insgesamt von herausragender Intensität und hohem handwerklichem Können geprägt.