Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Die zwölfjährige Greta lernt den gleichaltrigen Gunnar kennen und die beiden verlieben sich ineinander. Scheu nähern sie sich an und Greta bereitet sich ihrem Alter gerecht auf ein Treffen mit Gunnar zu zweit vor, indem sie Zungenküsse an einem Wasserglas übt und mit einer Freundin chattet. Durch einen ihr per E-mail zugesandten Porno wird sie jedoch tief verunsichert. Plötzlich empfindet sie die Zärtlichkeiten der Eltern als unangenehm und wenn Gunnar dann zu Besuch kommt, stößt sie ihn zurück. In diesem Film über die Unsicherheiten der ersten Liebe wird fast ausschließlich über Mimik, Gesten und Blicke erzählt. Die beiden Kinder sprechen kein Wort miteinander, und dennoch macht der Film sehr beredsam deutlich, was die beiden bei ihrer langsamen Annäherung empfinden. Dies gelingt, weil die Kamera ihnen sehr nahe kommt und weil die beiden jungen Darsteller absolut natürlich und offen agieren. Man kann das große Zutrauen spüren, das sie zu der Regisseurin haben. Dabei erzählt diese fast ausschließlich aus der Perspektive des Mädchens und durchbricht den realistischen Erzählstil nur einmal durch einen metaphorischen Sprung ins tiefe Wasser. Ein leiser, sehr behutsam und mit großer Stilsicherheit inszenierter Film, bei dem jedes Bild und jeder Ton stimmt.