Last Vegas

Kinostart: 14.11.13
2013
Filmplakat: Last Vegas

FBW-Pressetext

Billy, Paddy, Sam und Archie waren schon in ihren Kindertagen beste Freunde. Doch nach über 60 Jahren hat sich die legendäre Gang der „Flatbush Four“ auseinandergelebt und drei von ihnen haben sich ihrem fortgeschrittenen Alter ergeben. Nur Billy nicht. Er will seine 30 Jahre jüngere Freundin heiraten und lädt seine Freunde ein, mit ihm seinen Junggesellenabschied in Las Vegas zu feiern. Sam und Archie sind begeistert und können sogar den mürrischen Paddy überreden, mitzukommen, obwohl dieser mit Billy seit Ewigkeiten kein Wort gewechselt hat. Robert de Niro, Michael Douglas, Kevin Kline und Morgan Freeman – so liest sich die hochkarätige Star-Besetzung dieser Komödie über vier Freunde im besten Alter, die zusammen bereits mehrere Academy Awards vorweisen können. Es ist eine Wonne, den vier großartigen Darstellern bei ihrem Ausflug in die Glitter- und Traumwelt von Las Vegas zu folgen. Und inmitten all der Künstlichkeiten der Spielhallen und Partys steht trotzdem immer die Liebe und vor allem die Freundschaft der Vier im Vordergrund. Dank eines ausgefeilten Drehbuchs, einer stimmungsvollen Musik und vieler schöner Einfälle kommen in diesem Film Zuschauer jeden Alters auf ihre Kosten. Eine vergnügliche Feier auf das Leben und die Freunde.

Filminfos

Gattung:Komödie; Spielfilm
Regie:Jon Turteltaub
Darsteller:Michael Douglas; Robert De Niro; Morgan Freeman; Kevin Kline; Mary Steenburgen; Jerry Ferrara; Romany Malco; Roger Bart; Joanna Gleason; Michael Ealy
Drehbuch:Adam Brooks; Dan Fogelman
Kamera:David Hennings
Schnitt:David Rennie
Musik:Mark Mothersbaugh
Weblinks:; ;
Länge:105 Minuten
Kinostart:14.11.2013
Verleih:Universal
Produktion: CBS Films, Gidden Media; Good Universe;
FSK:0

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Sie sind Freunde seit Kindertagen, die erste Verliebtheit haben sie zusammen erlebt, dazu die ersten wilden Parties und jetzt sind sie alt, so um die siebzig. Jeder hat sein Leben gelebt und Narben davon getragen. Die Einführung mit schwarz-weiß Fotos aus ihrer Teenagerzeit stimmt den Zuschauer originell ein und bildet eine Klammer, die sich am Ende durch ein ganz spezielles Requisit gekonnt schließt. Während Kevin Kline als Sam seine langjährige Ehe ein bisschen langweilig findet, ist Robert de Niro als Paddy seit einem Jahr Witwer in ungebrochener Trauer, Morgan Freeman als Archie wiederrum geschieden. Nur der Vierte im Bund, Billy, der ewig Junggebliebene, will zum ersten Mal heiraten, und zwar eine Frau, die nicht einmal halb so alt ist wie er. Seine Freunde lädt er zu seiner Junggesellenparty nach Las Vegas ein und tatsächlich kommen alle Drei.
Die nun einsetzende Vegas Partystimmung gibt dem Film Schwung, auch wenn sie nicht von allen Jurymitgliedern gleichermaßen begeistert aufgenommen wurde. So wurde der Gegensatz zwischen der Las Vegas Märchenwelt und den gestandenen Freunden jenseits ihrer Jugend mehrheitlich als reizvoller Gegensatz, aber auch als schon viel zu oft gesehen und nicht mehr originell empfunden.
Die Zeichnung der Charaktere wurde sowohl als Stereotyp als auch gut durchdacht und glaubwürdig wahrgenommen. LAST VEGAS geht mit den Reizmitteln der Spielerstadt am Rande der Wüste anders um als der Zuschauer das von HANGOVER gewohnt ist. Amerikas Tabuthemen, Sexualität und Alter werden hier reflektiert und tolerant in Szene gesetzt. Wenn etwa Sam, auf der Suche nach dem ultimativen Sex-Abenteuer versehentlich einen Transvestiten anhimmelt ist seine Reaktion so liberal und tolerant wie man es von einem amerikanischen Mittelstands-Mann seines Alters nicht unbedingt erwartet.
Auch gegenüber ihrem Kumpel Billy zeigen sich die Drei verständnisvoll, seine Liebe zu der jungen Miriam erscheint ihnen zwar fremd, aber verständlich, nur Paddy stellt ihm die Frage, ob er sicher ist, Miriam tatsächlich so zu lieben, wie er das glauben möchte. Diese Frage des Freundes führt denn auch auf die Spur von Billys Lebens- und Liebesgeheimnis, das er bis dahin sorgsam gehütet hat.
Der Film benötigt keine starken Sidekicks, weil die Hauptakteure genug Charisma besitzen, um ihre Rollen auszufüllen. Auch Diana, die starke Frau ihrer Generation, die sie gleich nach ihrer Ankunft in Vegas entdecken, wird in ihrer Rolle effektiv und selbstbewusst durch den Film geführt.

Dass der Film zwar mit einem milden Happy End, aber dennoch nicht allzu vorhersehbar endet, ist der sensiblen Inszenierung, dem gelungenen Drehbuch mit gut funktionierenden Dialogen und der stimmigen Dramaturgie zu verdanken. Vor allem aber den vier Hauptdarstellern, die mit Nonchalance ihr Alter in Würde und das Leben mit Haltung (er)tragen.