Kates Erwachen

2001

Kurzbeschreibung

In der Nacht vor ihrer Hinrichtung durchlebt eine Vatermörderin noch einmal die glücklichen und grausamen Höhepunkte ihres jungen Lebens.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Oleg Borisow
Darsteller:Lutz Glombeck Christiene Maaß Gero Nievelstein Tatjana Ritter
Drehbuch:Saschko Frey
Länge:14 Minuten
Produktion: Frey, Saschko

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

In 13 Minuten wird hier ein klassisches Melodram erzählt, und dies gelingt darum so gut, weil der Zuschauer alle Bestandteile der Geschichte kennt. Die Liebe des unschuldigen Mädchens zum Knecht, der böse Vater, der die nicht standesgemäße Liaison verbietet, der Liebesschwur mit dem Medaillon als Liebespfand, das die Liebende dann bis zum Letzten verteidigt. Natürlich fließt Blut und natürlich geht alles böse aus. Die Bronte-Schwestern lassen von den stürmischen Höhen her grüßen. Das läuft alles nah an der Parodie entlang, ist dann aber filmisch so packend und geschickt umgesetzt, daß man mitgerissen wird. Da wird dramaturgisch sehr wirkungsvoll Spannung aufgebaut, viel mit subtilem Schrecken gearbeitet. Man spürt, daß bald etwas Fürchterliches geschehen wird. Wenn Kate in der Nacht vor der Hinrichtung ihre Geschichte aufschreibt, dann stürzt sie dabei buchstäblich ins tiefe Wasser ihrer Erinnerungen. Nicht nur bei dieser Sequenz ist die Kameraarbeit brillant, auch die Ausstattung ist außergewöhnlich. Alles ist aus einem Guß, und so wird sehr originell und unterhaltsam kaschiert, daß hier ja in erster Linie Versatzstücke eines Genres aneinandergereiht werden.