Kafarnaum

Filmplakat: Kafarnaum

FBW-Pressetext

Caro ist eine junge Frau, die ihre krebskranke Mutter aufopfernd pflegt bis in den Tod. Sie selbst ist Arzthelferin und die Pflege ihrer Mutter und ihr Job nehmen ihre ganze Zeit und ihr Denken in Anspruch. Doch in kleinen Momenten stiehlt sie sich Zeit für sich, geht tanzen und flüchtet aus ihrem Alltag, der sie allzu schnell wieder einholt. Jasco Viefhues wirft einen sensiblen Blick auf die Situation der jungen Frau und das Leid der kranken Mutter. Dabei wirkt der Film in seinen Beobachtungen von ritualisierten Handlungen fast schon dokumentarisch, ist trotz einer hohen Emotionalität nie kitschig überladen oder reißerisch. Mit einer herausragenden Kamera und einer überzeugenden Darstellerin zeigt er ohne viel Worte ein Beispiel für viele Menschen in der heutigen Gesellschaft. Ein wichtiger Film über Liebe und Stärke.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Jasco Viefhues
Darsteller:Simone Geißler; Heidrun Bartholomäus; Can Pestanli; Losa Altenpohl; Hans Morgeneyer
Drehbuch:Jasco Viefhues
Kamera:Hendrik Reichel
Schnitt:Reinaldo Pinto Almeida
Webseite:; ;
Länge:24 Minuten
Verleih:DFFB
Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH (DFFB), Jasco Viefhues;
FSK:6
Förderer:dffb

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Nur wenig Freiraum für ein privates Leben bleibt der jungen Caro. Neben ihrem Beruf in einer Arztpraxis pflegt sie ihre krebskranke Mutter zuhause.

Wir sehen Caro in ihrem Tagesablauf in der Praxis, im Haushalt und am Krankenbett der Mutter. Ruhig und mit großer Diskretion begleitet sie die Kamera bei ihren längst zur Routine gewordenen Handhabungen. Freiräume für sie sind nur in ganz wenigen Augenblicken gegeben – ein kurzes Luftbad auf dem Dach, ein Tanz in der Disco, der schnell abgebrochene Besuch ihres Freundes. Ein reduziertes, entbehrungsreiches Leben, das sich in schönen variationsreichen Nahaufnahmen widerspiegelt. Simone Geißler zeigt dies in Mimik und Gestik auf hervorragende Weise. Ein Leben auch, das abhärtet. Und so setzt erst das Sterben der Mutter Emotionen bei ihr frei.

Ein wichtiger Film, der die aufopferungsvolle Arbeit von Menschen im Krankendienst und Familienmitglieder in der Pflege von schwerkranken Angehörigen würdigt.