Jenseits von Afrika

Filmplakat: Jenseits von Afrika

Kurzbeschreibung

Eingebettet in die großartige Landschaft Afrikas vollzieht sich die Lebensgeschichte der späteren dänischen Schriftstellers Karen Blixen, die erst ihren Mann, dann ihren Freund und schließlich noch ihre Farm verliert.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Kategorie:Spielfilm
Gattung:Drama; Abenteuerfilm
Regie:Sydney Pollack
Darsteller:Malik Bowens; Klaus Maria Brandauer; Michael Kitchen; Robert Redford; Meryl Streep
Drehbuch:Kurt Luedtke
Kamera:David Watkin
Schnitt:Sheldon Kahn; William Steinkamp; Frederic Steinkamp; Pembroke Herring
Musik:John Barry
Länge:161 Minuten
Verleih:Universal
Produktion: Universal Pictures Germany GmbH
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Der Film erzählt in epischer Breite das Schicksal der dänischen Schriftstellerin Karen Blixen zur Zeit ihres Aufenthaltes in Afrika und entfaltet dabei ein farbiges Bild der Kolonialzeit. Er schildert die Epoche aus gewiss gefühlsbetonten, aber dennoch kritischen und von großer Menschlichkeit bestimmenden Sicht der weiblichen Hauptfigur, die sich gegen eine von Männern bestimmte Welt behauptet. Die Stärke des seinem Grundcharakter melodramatischen Films beruht zum großen Teil auf den schauspielerischen Leistungen, insbesondere der drei Hauptdarsteller, und den eindrucksvollen Aufnahmen der ostafrikanischen Landschaft und iherer Tierwelt.

Der Ausschuss unterstreicht das die Qualität der Aufnahmen und ihrer Montage und dass die Kombination von Tiefenschärfe und Breitwand, von Gegenlicht und Farbvaleurs, von atmosphärischer und symbolhaften Details ausserordentlichen Rang besitzen. Er ist weiterhin zu dem Ergebnis gekommen, dass die lakonisch-trockenen Dialoge diesen Film in hohen Maße auszeichnen und dass das dramatische Gefüge der Handlung von hohem dramaturgischem Raffinement ist, was sich in den Wechselbeziehungen und symbolhaften Ausdeutungen vieler Handlungsstränge, aber auch kleinster Episoden und winziger Details immer wieder zeigt. Schließlich gibt auch die Musik - gerade indem sie stark interpretatorische Züge annimmt - dem Film den Rang eines intensiv reflektierenden, zur Reflexion aber auch anregenden Zeitgemäldes.

Unter solchen Aspekten kann der Film nach dem Urteil des Ausschusses nicht als eine Glorifizierung des Kolonialismus verstanden werden, sondern als eine kritische Infragestellung jener damals fast selbstverständlichen Herrenklasse-Mentalität, die in vielen Einzelheiten und in der gesamten Intention des Films von der Protagonistin entlarvt wird.