Jenseits vom Spiegelrand

Kurzbeschreibung

JENSEITS VOM SPIEGELRAND ist eine poetische Annäherung an die sich durch die Jahrhunderte hindurch wandelnden Versionen unserer Weltbilder und Geisteshaltungen am faszinierenden und zugleich alltäglichen Phänomens der Spiegelung.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Kurzfilm
Regie:Thomas Kutschker
Drehbuch:Thomas Kutschker
Kamera:Thomas Kutschker
Schnitt:Thomas Kutschker
Musik:Daniel Williams
Länge:14 Minuten
Produktion: Thomas Kutschker
FSK:6
Förderer:FFA; BKM

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Wahrnehmungstrilogie – so eine schöne Wortgirlande birgt Bedeutungsschwere: “Die DUNKLEN LICHTER von 1996 lässt in Geschichten aus drei Jahrhunderten um das künstliche Licht anekdotisch die Weltbilder der jeweiligen Epochen aufscheinen. SCHATTENWELTEN von 2008 beschäftigt sich mit philosophischen und wissenschaftlichen Interpretationen zur allgegenwärtigen und dennoch geheimnisvollen Erscheinung des Schattens. JENSEITS VOM SPIEGELRAND ist die poetische Annäherung an das Phänomen der Spiegelung in Geschichten und Gedanken, die von Faszination und Furcht, Aberglaube und Wissenschaft handeln.“ Die Directors Statements des Filmemachers Thomas Kutschker umkreisen das berühmte Goethe Zitat »Man sieht nur, was man weiß«. In seiner Wahrnehmungstrilogie zu den Themen Licht, Schatten und Spiegelungen nimmt er dem Komplexen das Komplizierte und versucht die Sicht auf Teile unsere Lebenswelt neu zu alphabetisieren.


JENSEITS VOM SPIEGELRAND zeigt uns zahlreiche Perspektiven auf die Begrifflichkeit der Spiegelung, unter denen ein Mensch seiner selbst ansichtig werden kann. In einem aufwändigen Sounddesign suchen sehr kunstvoll gestaltete Bilder nach den jeweiligen Unterschieden in den Epochen Frühzeit, Mittelalter, Aufklärung, Gegenwart und Zukunft. Dabei erfüllt der Film weitgehend die Vorstellung, dass ein filmisches Abbild immer etwas grösser sein sollte als das Leben. In der Fülle der Details, Nebensträngen und Sachverhalten fordert die kluge Konzeption uneingeschränkte Aufmerksamkeit. Natürlich ist der Film schwarz-weiß, da dies die Anmutung eines Spiegelbildes und seiner Verfremdung unterstützt. Jedes Einzelbild, jede Geste, jede Silbe des Textes sind streng komponiert. Der Autor bemüht Kinderstimmen für die Off-Kommentare und Leitmotiv-Technik in der Filmmusik. Doch was perfekt ist, läuft natürlich auch oftmals schnell leer. Kunstfertigkeit und Künstlichkeit liegen eng beieinander. Dennoch bleibt JENSEITS VOM SPIEGELRAND definitiv und unbestreitbar ein ungewöhnlicher wie auch wertvoller Blick auf ein bisher selten durchdachtes Phänomen.