Filmplakat: Janek

Kurzbeschreibung

Der 11jährige Janek und seine alleinerziehende Mutter leben in schwierigen Verhältnissen, doch sein Fisch Wolf-Dieter begleitet ihn...
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Kurzfilm
Regie:Piotr J. Lewandowski
Darsteller:Danuta Stenka; Paul Merkle; Zbigniew Zamachowski; Bijan Zamani
Drehbuch:Piotr J. Lewandowski
Länge:15 Minuten
Produktion: Carsten Strauch Filmproduktion Carsten Strauch
FSK:16
Förderer:FFA; Hessische Filmförderung

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Metaphern einer zutiefst drepressiven, selbstzerstörerischen Situation bestimmen diesen Film. Die Wahrnehmungen des Jungen Janek über den Zustand seiner vom Alkohol zerstörten Mutter schwanken zwischen Fürsorge, Angst und Zorn über diesen sich immer wiederholenden Vorgang. Janek rettet seine Seele, indem er seinen Fisch betreut und ihm in der Badewanne Auslauf verschafft. Er erlebt sein Umfeld zunehmend als irrationale Welt, was der Film mit expressiven Mitteln umsetzt.

Wuchtige, eindrückliche Bilder werden ergänzt durch die eindrucksvolle Geräuschebene. Die überdeutlich wahrgenommenen Geräusche in einer Szene, in der die Mutter vor dem Badezimmer den darin die Badewanne schrubbenden Janek zuerst beschimpft und dann anfleht, sie herein zu lassen, werden von ihm mit immer wütender werdenden Scheuergeräuschen beantwortet. Die theatralischen Ausbrüche der Mutter oder des väterlichen Vertrauten (oder Vaters), der als Transvestit seine Existenz bestreitet, überhöhen den Film zu einer ganz eigenen Ausdrucksform, die als Perspektive aus der Sicht Janeks interpretiert werden kann und manches im Dunkeln lässt, eben hingenommen werden muss, weil es sich dem kindlichen Verständnis entzieht.

Damit schafft der Film eine ganz eigene Sprache und verbindet die unterschiedlichen Ebenen zu einem beklemmenden Film, als Ausschnitt aus einem Kinderleben.