Innovation

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Ausschuß hatte die Argumente zu berücksichtigen, die der Bewertungsausschuß für seine Ablehnung der Prädikatserteilung formuliert hat; eine Widerspruchsbegründung des Antragstelllers lag nicht vor. In der Aussprache ergab sich, dass dieser Industriefilm, der in seinen Aufnahmen und in der Montage handwirklich gekonnt gestaltet ist, in seinem Off-Kommentar die Risiken von Innovation zwar nicht verschweigt, aber dennoch einen relativ optimistischen Standpunkt einnimmt. Aufs neue stellt sich dabei die Frage nach dem Verhältnis von "sachlicher Richtigkeit", wie sie die Verfahrensordnung der FBW fordert, und von Freiheit der Meinungsäußerung, wie sie in dieser Verfahrensordnung vorausgesetzt wird: "Ausgewogenheit" als eine innerhalb des Films und seines Kommentars erforderliche Berücksichtigung aller aktuellen und historischen Pro- und Kontro-Argumente kann von einem Film weder verlang werden noch Voraussetzung eines Prädikats sein.

War sich darüber der Hauptausschuß in eingehender Aussprache einig, so bestand die Uneinigkeit darüber, wieweit der Film in seinem bildlichen Demonstrationsmaterial wie in seinem Kommentar zu wenig die Vielschichtigkeit der Problematik zum Ausdruck bringe