Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Der kleine Deepak ist ein Träumer. Seine Wünsche allerdings sind bescheiden. Er möchte einen Hund als Freund. Sein Vater beauftragt ihn, mit einer Polaroid-Fotokamera Geld zu verdienen und damit seine Tauglichkeit und sein Verantwortungsbewusstsein unter Beweis zu stellen. Als Belohnung ist ihm die Wunscherfüllung in Aussicht gestellt. Konsequent, auch aus kindlicher Perspektive, wird Deepaks Versuch gezeigt, mit Touristenportraits Geld zu verdienen. Doch die Geschichte nimmt einen anderen als den intendierten Verlauf, gerät in die Dimension der Poesie und findet ein gutes Ende. Stringent wurde dieser originelle Kurzfilm von dem Regisseur Ansgar Ahlers inszeniert. Die Laiendarsteller aus einer indischen Lepra-Gemeinschaft sind nicht nur sympathisch, sondern überzeugen in ihren Rollen. Selten ist ein Film, der nebenbei zugleich auch soziale Ziele verfolgt - die Unterstützung von benachteiligten Gruppen - so gut gelungen. Der hervorragende künstlerische Eindruck wird in keiner Weise durch sozialpolitische Absichten oder instrumentalisierte Sentimentalitäten beeinträchtigt. Dem Zuschauer werden hingegen authentische Emotionen und interessante Impressionen aus Indien vermittelt. Als erfreulich kann auch angesehen werden, dass eine ganze Reihe solcher Kurzfilme entsteht und weitere Filme der Art geplant sind.