Halbblut
Filminfos
Gattung: | Spielfilm; Kriminalfilm |
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Regie: | Michael Apted |
Darsteller: | Sam Shepard; Graham Greene; Val Kilmer; Sheila Tousey; Fred Ward |
Drehbuch: | John Fusco |
Kamera: | Roger Deakins |
Schnitt: | Ian Crafford |
Musik: | James Horner |
Länge: | 119 Minuten |
Kinostart: | 10.09.1992 |
Verleih: | Columbia |
Produktion: | TriStar Pictures, Inc., Burbank, Calif. |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
DER MIT DEM WOLF TANZT hat Schule gemacht: Michael Apteds Film HALBBLUT befasst sich erneut mit dem Indianer-Problem in den USA, nimmt engagiert Stellung für eine unterdrückte völkische Minderheit und entlarvt rücksichtslos Methoden der amerikanischen Polizei und des FBI, unter dem Viorwand, das Indiander-Reservat zu schützen, es in Wirklichkeit abermals auszuplündern und ökologisch zu verseuchen.Abgehandelt wird diese von Anfang an spannende Geschichte am Beispiel eines jungen FBI-Agenten, der in das Reservat geschickt wird, um einen Mord aufzuklären, und der mit besonderer Härte auftritt, bis er, dessen Vater indianischer Abstammung ist, unter dem Eindruck der deprimierenden Ereignisse vor Ort zu begreifen anfängt, auf welcher Seite er eigentlich gehört. Er beginnt auf die Stimme des Blutes zu lauschen, lernt Träume zu deuten und gewinnt Freunde unter den Verachtetetn und Geächteten, bis er sich selbst zu ihnen bekennt, voller Zweifel an der Redlichkeit des "amerikanischen Traums", dem er bisher nachgeeifert hat.
Diese Entwicklung kommt dramaturgisch ohne bildhafte Anbieterei aus und begnügt sich mit knappen Dialogen. Und, obwohl ein etwas naives Indianerbild dabei ist und ein Schuss Kriminalfilm, gelangt die Gesellschaftskritik unangefochten und unaufdringlich auf die Leinwand, im pompösen Finale allerdings eine opernhafte dramatische Konfrontation aufbauend, die dem Western-Pathos ihren Tribut zollt, ohne aus dem Rahmen zu fallen.
Dass den Anforderungen des unterhaltenden Kinos, mit selbstverständliche überragender Kamera (Landschaftsaufnahmen, Milieuzeichnung!) und beeindruckenden darstellerischen Leistungen ausreichend genüge getan wird und das Publikum gleichzeitig zum Nachdenken kommt - diese Leistungen sind dem Bewertungsausschuss das höchste Prädikat wert.