Guerra alle Pietre - Krieg den Steinen

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Fast gemäldeartig anzusehen sind manche der Bilder dieses sorgfältig komponierten und montierten Films. Sparsam in den Geräuschen ist er, ruhig in seinem Fluß, relativ simpel in seinen Mitteln und dabei stets interessant. Er macht ein wahrhaft trockenes Thema lebendig und anschaulich: die arme Erde Süditaliens, steinig und trocken, und denen enteignet, die sie bearbeiten und bei anderen Besitzverhältnissen fruchtbar machen könnten. Völlig zurecht im Original (italienisch) belassen ist die Sprachebende des Films. Bildmächtig und poetisch sind die Texte des Schriftstellers Saverio Strati. Sie stammen aus der Mitte des letzten Jahrhunderts, erzählen vom Kampf gegen die Steine und vom Mauernbau und kritisieren unter anderem, daß Geld in die Rüstungsindustrie anstatt in die Landwirtschaft fließt.
Der Film mit seinen sehr überlegten Bildübergängen ist spröde, poetisch und von karger Schönheit – wie die Erde Calabriens eben.