Frau ohne Mandoline

Kurzbeschreibung

Ein kubistischer Film oder ein Porträt von Miriam Goldschmidt.
Einen Frauengesicht fluktuiert im Raum. Sie ist ganz bei sich, ihr Atmen kaum wahrnehmbar. Plötzlich scheint sie aufzuwachen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Experimentalfilm; Kurzfilm
Regie:Fabiano Mixo
Darsteller:Miriam Goldschmidt
Drehbuch:Fabiano Mixo
Kamera:Alex Bloom
Schnitt:Boris Seewald; Felix Trolldenier
Musik:Simon Kummer
Länge:4 Minuten
Produktion: filmArche e.V.

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

In knapp fünf Minuten führt Fabiano Mixo den Zuschauer in die künstlerische Welt des Kubismus, orientiert an Pablo Picassos und Georges Braques „Frau mit Mandoline“, und in den Kosmos der Miriam Goldschmidt und ihrer Musik.
Auf der Leinwand erscheint zuerst der Kopf im Profil, dann wird er frontal gefilmt, kubistisch geschnitten und zusammengeführt, und schließlich folgt die Kamera der Figur immer weiter nach unten. Mixo kombiniert, indem er verschiedene Kameraeinstellungen nutzt, um unterschiedliche Perspektiven einzufangen. Diese Darstellungsvariante ermöglicht es, das Bild gleichzeitig aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Im Gegensatz zur Statik der gemalten kubistischen-Figur bewegt sich die „Frau ohne Mandoline“. Dieses filmische Stilmittel wurde von einigen Jurymitgliedern als überflüssig gewertet, da es die Unruhe beim Betrachten der sich bewegenden Schnittlinien noch verstärkt.
Anerkennenswert ist der Versuch Mixos, europäische Kunsttraditionen mit afrikanischer Kultur zu kombinieren, Weltkunst filmisch auf ungewöhnliche Art zu gestalten, eigentlich drei Medien zu verbinden. Die digitale Technik macht es möglich. Dabei wird die Kinoleinwand nicht ausgefüllt, nur im Zentrum erscheint hochformatig, wie bei einem Porträtfoto oder einem gemalten Porträt das Gesicht und der Oberkörper der Sängerin.
Dieser Versuch eines filmischen Eindringens in den Kubismus des frühen 20. Jahrhunderts und seines Nutzens ist ohne Frage der Anerkennung wert.