Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Forst – das ist der deutsche Wald in seiner bewirtschafteten, kultivierten Form. Der Videokünstler Ulu Braun nimmt den Zuschauer in seinem experimentellen Kurzfilm mit auf einen ungewöhnlichen Spaziergang durch eben jenen Forst. Seine Assoziationen lassen den Zuschauer diese eigentlich sehr vertraute Umgebung mit vollkommen neuen Augen sehen. Wenn sich Tartanbahnen durch den Waldboden ziehen, wenn Trachtengruppen über Holzgestellen tanzen und sich die Oberflächen der Forstwanderer irisierend verändern, dann ist das nicht alles auf Anhieb zu entschlüsseln, wie Teile des Ausschusses anmerkten, aber doch auch nicht so verkopft, dass der Zuschauer außen vor bleibt. So zeichnet sich FORST neben der handwerklichen Kraft auch durch seine Einladung an den Betrachter aus, das Gesehene zu entschlüsseln, die dahinter stehenden ästhetischen und inhaltlichen Konzepte zu decodieren. FORST ist ein gelungenes Beispiel für die perfekte Kombination aus Kunstvideo und Kurzfilm.