Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Eine junge Türkin, die ihren Vater in München besuchen will, trifft dort nicht nur mitten im Fasching ein, sondern begegnet zugleich einer ihr fremden Welt, einer in Ausgelassenheit kostümierten Gesellschaft, die die Türkin anfangs amüsiert, dann aber als bedrohlich empfindet. Es gelingt dem Regisseur und der Kamera, dieses absurd und vielleicht auch reaktionär wirkende Ambiente glaubwürdig ins Bild zu bringen, ohne dass es erforderlich gewesen wäre, das billige Wortspiel des Filmtitels an den Haaren herbeizuziehen. Mit Einstimmigkeit honoriert der Bewertungsauschuss die durchdachte Dramaturgie und sorgfältige Machart des Films, der zwei Welten einander gegenüberstellt, in denen es, vorerst wenigstens, kein Aufeinanderzugehen zu geben scheint.