Ein Teil von mir

Kinostart: 15.10.09
2008
Filmplakat: Ein Teil von mir

FBW-Pressetext

Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr: Nach einer Partyaffäre eröffnet Vicky dem überraschten Jonas, dass sie von ihm schwanger ist. Wie beide Teenager ganz unterschiedlich auf diese existentielle Situation reagieren und wie die junge Mutter den sich sträubenden Vater wider Willen doch noch auf recht charmante Weise von seinem Glück überzeugt, wird in dieser deutschen Produktion unkonventionell und mit viel Gefühl erzählt. Dabei sind es vor allem die sympathischen Jungdarsteller Karoline Teska und Ludwig Trepte, die das Wagnis um Verantwortung und Selbstbestimmung zu einem gelungenen Filmerlebnis machen. So setzt der Film ein aktuelles Thema mit ungewöhnlichen Konstellationen, Humor und guter Beobachtungsgabe bestens um.
Prädikat wertvoll

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Filminfos

Kategorie:Arthouse
Gattung:Spielfilm
Regie:Christoph Röhl
Darsteller:Lena Stolze; Julia Richter; Ludwig Trepte; Karoline Teska
Drehbuch:Philippe Longchamp; Christoph Röhl
Kamera:Peter Steuger
Schnitt:Julia Oehring
Musik:Hermann Skibbe
Weblinks:;
Länge:85 Minuten
Kinostart:15.10.2009
Verleih:DEFA Spektrum
Produktion: Tatfilm GmbH, ZDF / Das kleine Fernsehspiel
FSK:0
Förderer:MDM

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Den Partyflirt mit der jungen Vicky hat Jonas schon vergessen. Doch als sie ihm eines Tages vor der Schule einen Brief in die Hand drückt, wird dies sein junges Leben entscheidend verändern: Er wird Vater einer Tochter werden, will von dieser zunächst jedoch nichts wissen. Mutig stellt sich Vicky daher nicht nur der Herausforderung, das Kind zu behalten, sondern es auch allein aufzuziehen. Allerdings verbunden mit der vagen Hoffnung, für die kleine Clara doch noch den leiblichen Vater an sich zu binden. Doch in die Lebensplanung des vor dem Abitur stehenden Jonas und seiner Mutter passen diese Absichten so gar nicht. Sicher eine alltägliche Geschichte, aber erfrischend unkonventionell und glaubhaft erzählt.

Ein gutes Drehbuch mit stimmigen Dialogen und überraschenden Wendungen baut eine schöne innere Spannung auf: Die klugen Annäherungsversuche von Vicky, auch mit dem trefflichen „Einsatz“ ihres Babys und andererseits das Hin- und Hergerissensein von Jonas.

Dass Vicky durch ihre Lebenserfahrung eine viel reifere Persönlichkeit ist, zeigt auch der Blick in das Familienleben mit ihrer ebenfalls noch jungen und recht unkonventionell lebenden Mutter. Frei nach dem Motto: Unreife Mütter erzeugen reife Töchter. Im schönen Kontrast dazu aber die Beziehung zwischen Jonas und seiner ebenfalls alleinerziehenden Mutter, die das Leben für ihren Sohn schon planmäßig vorzuorganisieren versucht, während dieser aber noch in jungenhaften Attitüden wie Fußballspielen und Motorradfahren mit Schulkumpels verfangen ist.

Auf welche Weise sich die Geschichte noch zum Guten wendet, ist sympathisch und ermutigend aber auch mit einem Schuss emotionaler Glättung versetzt. Regie und Kamera gehören wie die gute Führung der Darsteller zu den positiven handwerklichen Merkmalen. Die Besetzung ist typgenau und ihr Spiel trefflich.