Dreaming of Joseph Lees

Kinostart: 26.11.99
1999
Filmplakat: Dreaming of Joseph Lees

Kurzbeschreibung

Eine junge Frau gerät in den für sie existenziellen Konflikt,
sich zwischen ihrer großen Mädchenliebe, einem Cousin, den sie
für Jahre aus den Augen verloren hat, und einem primitiven
Schweinezüchter, für den sie mehr Mitleid als Liebe empfindet,
entscheiden zu müssen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama
Regie:Eric Styles
Darsteller:Rupert Graves; Samantha Morton; Nicholas Woodeson
Länge:92 Minuten
Kinostart:26.11.1999
Verleih:Fox
Produktion: Fox Searchlight Pictures, Fox Searchlight Pictures;
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Wenn der seltene Fall eintrifft, daß alle Komponenten, die zum
Gelingen eines Films beigetragen haben, an die Grenzen des
Bestmöglichen vorstoßen, dann ist dies - wie hier geschehen -
Filmkunst im Sinne des Wortes.

Ein außergewöhnliches Drehbuch mit sparsamen, aber wunderbaren
Dialogen verleiht der Geschichte eine Spannung von besonderer
Intensität und bietet ein vollendetes Erlebnis der
Geschlossenheit von Zeit und Raum. Es ist nicht nur die
Geschichte einer jungen Frau, die - ein Mal nur der Verführung
erlegen - sich ihrem dadurch vorgezeichneten Schicksal ergeben
muß. Hier manifestieren sich Lebenswege, die schon Generationen
vorher und mit Sicherheit auch danach genauso abgelaufen sind
oder noch ablaufen werden. Hierin liegt auch eine christliche
Botschaft, wie auch Schicksalsphilosophie von elementarer Kraft.
Menschen werden hier gezeigt in einem von Zeit und Ort geprägtem
Umfeld, wo die Frage nach Glück und Liebe nie ausgesprochen wird
und auch nicht existieren darf, letztendlich aber alle auch
treibt. Die kleine Janie, Schwester von Eva, spielt den
Schicksalsengel, der alles vorherahnt und auch vorbestimmen wird.

In wunderbaren Bildern, sensiblen Großaufnahmen, auch unter
Einbeziehung der kargen Landschaft und des ebenso harten
Lebensraumes spielen die Protagonisten mit äußerster Präzision,
dabei besonders herausragend Samantha Morton als Eva, Lee Ross
als Harry und Laureen Richardson als kleine Janie.

Die behutsame Kamera, die wunderbar einfühlsame musikalische
Begleitung durch einen Meister seines Faches, Zbigniew Preisner,
eine präzise Montage mit besonders gelungen Szenenübergängen
gehören zu den handwerklichen Meisterleistungen dieses sicher
inszenierten Werkes.