DoppelPack

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Diese Ruhrpott-Komödie verzichtet mutig auf eine dramatisierte
Handlung. Ihre beiden Antihelden treiben sich im Dortmunder
Westpark herum, trinken Bier und philosophieren über ihre
pubertären Vorstellungen vom Leben. Mit wenigen Strichen
kennzeichnen die lakonischen Dialoge die Figuren und ihr Milieu.
Die banale Realität des Alltags, die in vielen witzigen und
originellen Einfällen gezeigt wird, hätte sicherlich für einen
guten Kurzfilm gereicht. Über die Frage, ob die gewollt "banale"
Konstruktion auch einen Langfilm zu füllen vermag, war der
Ausschuß geteilter Meinung. Einer Minderheit erschien der Film
schlichtweg zu lang. Die Mehrheit dagegen wollte jedenfalls den
Ansatz anerkennen, eine Geschichte ohne aufgesetzte Dramatik zu
erzählen und sich auf die Schilderung des Milieus und kleiner
Alltagsgeschehnisse zu konzentrieren. Zwei sympathische
Hauptdarsteller zeichnen ein glaubwürdiges Bild einer
Männerfreundschaft. Treffende Detailbeobachtungen und
eigenwillige Lösungen, die den Zuschauer immer wieder
überraschen, sind ein weiterer Vorzug dieses Films, der deshalb
insgesamt ein Prädikat verdient hat.