Diva
Filminfos
Kategorie: | Spielfilm |
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Gattung: | Unterhaltungsfilm; Actionfilm; Kriminalfilm |
Regie: | Jean-Jacques Beineix |
Darsteller: | Frédéric Andrei; Richard Bohringer; Jacques Fahbri; Thug Au Luu; Wilhelmenia Wiggins-Fernandez |
Drehbuch: | Jean-Jacques Beineix; Jan van Hamme |
Buchvorlage: | Roman von Delacorta |
Kamera: | Phillipe Rousselot |
Schnitt: | Phillipe Rousselot |
Musik: | Vladimir Cosma |
Länge: | 118 Minuten |
Verleih: | Arsenal Filmverleih |
FSK: | 12 |
Jury-Begründung
Der Film erhielt mit 3:1 Stimmen das höchste Prädikat.Der Film ist ein Märchen-Krimi, ein Thriller voller Spannung, dramaturgisch aus der dreifachen Schürzung des Knotens äüßerst geschickt entwickelt, hervorragend dargestellt mit abenteurlichen Situationen und Aktionen. Klischees landläufiger Krimis werden rafiniert und originell eingesetzt. Die Verfolgungsjagden erreichen ihre Originalität dadurch, dass sie in meist faszinierend eingefangene Räume verlegt werden. ( Geschäfte, Metrostationen, leerstehende Fabrikhallen, Parkhäuser, bizarre Wohnräume u.a.). Dabei kommt es zur formalen Einbeziehung durch surrealistischer Bildelemente. Die exzellente Fotografie fasziniert durch außerordentliche Kraft der eindrucksvollen Bildfindungen und durch einen hohen Grad an Ästhethizismus, gleichgültig, obe s isch um Interieurs oder Exterieurs handelt. Die Kameraführung ist hervorragend und verweilt oft ruhig auf ungewöhnlich schönen Bildeinstellungen, die zuweilen eine fast abstrakte, malerische Qualität erreichen. Nicht selten gewinnen die Bilder Symbolkraft. Der Bildschnitt gibt dem Film eine lebendige, rythmische Gliederung, durch die die Spannung des Ganzen erhöht wird. Die Musik ist sinnvoll eingesetzt. Sie motiviert die Handlung und gliedert sie durch leitmotivisch wiederkehrende Themen. Bis in kleinste Rollen ist der Film typengerecht und gut besetzt. Die Schauspielerführung ist beachtlich. Es sind die filmästhetischenQualitäten, die diesen Kriminalfilm durchweg weit über durchschnittliches Nieau erheben und den Bewertungsausschuss in der Mehrheit zu dem Votum für das höchste Prädikat veranlassten, dies um so mehr, als es dem Filmemacher gelungen ist, das ganze Geschehen immer wieder aus dem Genre eines bloßen Actionfilms herauszuheben und in eine behutsam ironische Distanz zu rücken und bis an die Grenzen eines fast märchenhaften Surrealismus zu treiben. Die GEschichte des jungen Postboten rührt auch menschlisch stark an. Ein Film, der mit hohem Geschmack gemacht ist, spannend, aufregend, schrecklich und fantastisch, immer aber von erlesener Schönheit.