Die Venusfalle

1988

Kurzbeschreibung

Obsessionen, Fantasien eines jungen Mannes, der auf der Suche nach der "idealen" Frau ist.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Regie:Robert Van Ackeren
Länge:103 Minuten
Produktion:

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Der Bewertungsausschuss hat dem Film mit 4:1 Stimmen das Prädikat "wertvoll" erteilt.

Robert van Ackeren´s Film bietet vielfältige Möglichkeiten zur Interpretation. Zum einen geht es hier um die Suche nach der wahren Liebe, nach einer Verliebtheit, die verlässlich ist und die Zeit überdauern kann, zum anderen kann dies auch eine Parabel auf die Unmöglichkeit zur Kommunikation, die männliche Unfähigkeit zur Treue sein. Vor dem Hintergrund Berlins, vor allem gezeigt in Nachtaufnahmen mit glitzernden Lichtern, erzählt der Film von einem jungen Mann, der nach einer unbekannten Schönen sucht, in deren Stimme er sich am Telefon verliebt hat. Als er sie schließlich findet, weigert sie sich, seine Gefühle zu akzeptieren und sich zur Liebe zu bekennen. Der Schluss des Films jedoch zeigt, dass die beiden zueinander finden und gemeinsam, was im Film im letzten Bild parabelhaft angedeutet wird, in die Zukunft springt.

Mit den Stilmitteln des Manierismus und einer artifiziell wirkenden Ästhetik werden die Schwierigkeiten von Beziehungen in unserer heutigen Zeit dargestellt. Auch die Kälte, die dieser Film ausstrahlt, ist als Stilmittel zu werten. Statt Dialoge geben die Darsteller Statements von sich, die über die verzweifelte Suche nach Gefühlen und nach Wahrhaftigkeit von Gefühlen Ausdruck geben sollen.
Da aber der Zuschauer hier nur über den Kopf angesprochen wird bzw. nur über den Intellekt und alle Gefühle in Kälte zu erstarren scheinen, lässt dieser Film streckenweise, wobei dies auch offenbar als Stilmittel gedacht ist, Monotonie aufkommen, so dass sich für das höchste Prädikat keine Mehrheit fand.