Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Nachdem 2011 bereits DIE NORDSEE VON OBEN mit seinen spektakulären Helikopter-Bildern Aufmerksamkeit erregte, wird die Nordsee, also das Schelfmeer im Norden Europas, hier erneut zum Gegenstand eines höchst unterhaltsamen Dokumentarfilms. Diesmal findet jedoch keine Beschränkung auf Luftbilder statt, die Kamera ist in allen Sphären unterwegs, ob zu Wasser, zu Lande oder in der Luft. Die Kameraarbeit ist sorgfältig und mitunter sehr einfallsreich. Vor allem aber ist der Film glänzend geschnitten. Auch die Öffnung und Schließung von Sequenzen ist sehr innovativ. Zudem entsteht ein beeindruckender Fluss, der Zuschauer wird auf eine Reise durch die unterschiedlichen Regionen dieser facettenreichen Naturlandschaft mitgenommen. Die Filmmusik drängt sich dabei kaum auf, sie akzentuiert die Stimmungen dezent. Nur selten entsteht der Eindruck einer möglich musikalischen Überfrachtung der Bilder. Auch wenn der Schwerpunkt auf den Naturschauspielen liegt, wird an manchen Stellen das Verhältnis des Menschen zur Natur thematisiert. Kritik wird dabei kaum geübt, das ist nicht das Anliegen des Films. Teilweise wird dagegen die Möglichkeit des harmonischen Miteinanders von Mensch und Tier gezeigt. Besonders hervorzuheben ist selbstverständlich Axel Prahl, dem mit seiner zu dieser Landschaft passgenauen nüchternen Erzählerstimme eine originelle Variante der unterhaltsamen Vermittlung von Wissen gelingt.