Die Katze

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Ein deutscher Polizeifilm, der mit legitimen Mitteln Spannung erzeugt, die fast niemals abreißt, ist eine rühmenswerte Leistung. Um so mehr, als sich die Spannung weniger aus dem Geschehen selbst ergibt – das Drehbuch wirkt in dieser Hinsicht eher spröde – als aus einer Regieleistung, die den Apparaten und Instrumenten einer modernen Nachrichtenübermittlung ein Höchstmaß an funktionalem Inhalt abzugewinnen versteht, der wiederum erst die Vorraussetzung für die Legitimität der Kriminal- und Schock-Effekte schafft.

Nicht geringer ist die Arbeit der Kamera zu bewerten, der es gelingt, eine Art pathetischer Dauerstimmung herzustellen, einen überhöhten Realismus, der manche Unwirklichkeit im Spiel glaubwürdig macht und dem Film mehr Qualität verlieht, als seiner Story eigentlich innewohnt. Zu loben ist auch das gut ausgesuchte Schauspielerensemble, das die Hauptfigur umgibt.

Dass sich der Bewertungssauschuss nicht für das höchste Prädikat entschließen konnte, hat drei Gründe: Einmal vermisst er im Buch eine „geistige“ Dimension, die die Haltung der Hauptfigur stärker hätte motivieren können, zum anderen bedauert er, dass die zu breit und übertrieben ausgespielte Sterbensszene am Schluss die bis dahin erreichte Ernsthaftigkeit des Anliegens gefährdet, und schließlich bemängelt er die unzulängliche Sprechqualität in mehreren Szenen, an denen vor allem der Hauptdarsteller beteiligt ist.