Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Der Bewertungsausschuss bekundet sein Vergnügen am Gelingen eines “Dokumentarfilms“, der vorgibt, die Geschichte der Pornografie zu behandeln, ohne von dieser auch nur eine einzige charakteristische Illustration zu bringen. Im Rahmen eines vorgespielten Schulunterrichts meditiert ein Lehrer über die historischen, soziologischen und künstlerischen Aspekte der Pornografie, nennt Namen und Daten und erzielt mit diesem ironischen Monolog rinr amüsante Präsentation des Themas. Allerdings wird durch die Aussparung einer allzu spekulativen Bebilderung des Genres eine etwas ermüdende Gleichartigkeit in den Darstellungen in Kauf genommen. Diese leichte Schwäche hindert den Ausschuss nicht daran, die feuilletonistische Dokumentation als einen auf hohem Niveau angesiedelten Scherz anzusehen, dem er das Prädikat “ besonders wertvoll“ nicht vorenthalten wollte.