Die Flaschenpost

Filmplakat: Die Flaschenpost

FBW-Pressetext

Auf dem tosenden Meer bewegt sich ein mysteriöses schwarzes Schiff hin und her, gesteuert von den ungebändigten Wellen. Als ein Schiffbrüchiger von der Besatzung dieses Schiffs aufgegriffen wird, glaubt er zunächst, gerettet zu sein. Doch dann passieren merkwürdige Dinge, das Unwetter wird immer schlimmer und die Reise des Schiffs scheint kein gutes Ende zu nehmen. Der neunminütige Animationsfilm von Florian Grolig basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe. Es gelingt dem Filmemacher, die düstere Stimmung der Geschichte mit reduzierten Animationen klar in ein neues Medium zu überführen. Auch die Geräuschkulisse schafft eine Atmosphäre der permanenten Bedrohung, das Ende ist abrupt, konsequent und, wie der Rest des überzeugenden Filmes, absolut stimmig.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kurzfilm
Regie:Florian Grolig
Drehbuch:Florian Grolig
Buchvorlage:Edgar Alan Poe
Kamera:Florian Grolig
Schnitt:Florian Grolig
Musik:Tobias Böhm
Länge:9 Minuten
Produktion: smplfilms Florian Grolig
Förderer:Kunsthochschule Kassel; Hessische Filmförderung

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll erteilt.


Ein Schiffbrüchiger wird von einer Sturmwelle auf ein geheimnisvolles Schiff geschwemmt, welches auf einem Kurs in Richtung Süden segelt. Das Schiff ist mit einem seltsamen Personal bemannt, das eher Priestern oder Wissenschaftler ähnelt als Matrosen, und es gibt fantastische Gerätschaften an Bord, die übrigens mehr an die Seefahrtsgeschichten von Jules Verne als an die von Edgar Allan Poe erinnern Es gelingt dem Filmemacher, die oft eher unterschwellig bedrohliche Grundstimmung von Poes Erzählung zu treffen. Die nächtliche Segeltour auf einen Höllenschlund, der als Zeichen im Film immer wieder als eine Spirale dargestellt wird, wirkt sehr eindrucksvoll. Dazu trägt auch das Sounddesign mit den immer intensiver werdenden See und Sturmgeräuschen bei. Die eifrig an Deck arbeitenden Menschen ignorieren zuerst den Neuankömmling völlig, später wird nur an einem minimalen Verziehen der Mundwinkel deutlich, dass einer der ewig mit Messungen Beschäftigten freundlich auf den Fremden reagiert. Auch die Beschleunigung des Schiffes (mit den immer schneller vorbeiziehenden Eisbergen) ist durch die geschickte Animation intensiv spürbar. Ein dunkles Schauerstück, bei dem die Filmemacher genau den richtigen Ton gefunden haben, um Poes Erzählung gerecht zu werden.