Die Farben des Paradieses

Kinostart: 29.03.01
1999
Filmplakat: Die Farben des Paradieses

FBW-Pressetext

Mit kraftvoll symbolhafter Bildsprache beschreibt dieser iranische Kinderfilm das dramatische Schicksal eines blinden Jungen.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Familienfilm
Regie:Majidi Majid
Darsteller:Hossein Mahjoub; Salime Feizi; Mohsen Ramezani
Drehbuch:Majid Majidi
Länge:90 Minuten
Kinostart:29.03.2001
Verleih:Advanced Film
Produktion: Varahonar Film Company
FSK:6

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Daß nicht nur Irans Vorzeigeregisseur Abbas Kiarostami meisterhaft eindringliche Filme zu schaffen weiß, stellt sein Landsmann Majid Majidi eindrucksvoll unter Beweis. Mit kraftvoller, symbolgeschwängerter Bildsprache erzählt er die tragische Geschichte eines blinden Jungen und seiner Familie in einem iranischen Bergdorf. Trotz allen Schmerzes ist es auch eine schöne Geschichte um Menschen, die in der Natur verwurzelt sind. Eine Natur, die in geradezu archaisch anmutenden Bildern von einer hervorragenden Kamera gezeigt wird. Es ist für den Beschauer auch ein faszinierender Blick in eine fremde Welt. Kraß ist der Gegensatz zwischen dem modernen Teheran und dem Leben in der Bergwelt unter Köhlern und Bauern, wo die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Fremd scheint uns auch die Mentalität der Menschen: das Fehlen von Lebensfreude, der gesteigerte Ausdruck von Schmerz und Hoffnungslosigkeit.

Majidi unterstreicht die dramatischen Wendungen in seiner Geschichte mit Symbolismen, die wohl ihren Ursprung in der Mythen- und Märchenwelt haben. Neben den schönen Landschaftsbildern vermag die Kamera auch menschliche „Landschaften“ auf eindrucksvolle Weise in Gesichtern und auf Händen zu zeigen. Eine wichtige dramaturgische Komponente des Films ist die Geräuschwelt, die den blinden Jungen umgibt und von ihm entdeckt wird. Sein fehlendes Augenlicht ersetzt er durch eine sinnliche Wahrnehmung von Natur und in besonderem von Vogelstimmen, was auch der Zuschauer nacherleben kann.

Ein besonders Lob gilt der Musik, die sich ganz in den Dienst der Geschichte stellt. Die Auswahl des Jungen ist geglückt, sein Spiel unter präziser Führung glaubhaft und eindringlich.