Die Farbe Lila

Kinostart: 21.08.86
1985
Filmplakat: Die Farbe Lila

Jurybegründung

Nach dem 1983 erschienenen, mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Roman "THE COLOR PUPRPLE (Die Farbe Lila)" von Alice Walker inszenierte Steven Spielberg ein breit angelegtes Filmepos, das unter der farbigen bevölkerung des US-Staates Georgia spielt. Es umfaßt den Zeitraum von 1909-1937, also auch eine Epoche, die die Welt durch den technischen Fortschritt, aber auch durch politische und soziale Umwälzungen, nicht zuletzt jedoch durch den 1.Weltkrieg entscheidend veränderte. Aber nicht diese Veränderungen sind das Thema des Films; im Mittelpunkt steht vielmehr das Schicksal einer jungen, von ihrem Stiefvater und später von ihrem Mann brutal unterdrückten Farbigen und ihrer Schwester. Erst im Laufe des Geschehens wandelt sich die mißbrauchte, geschundene und mißachtete Frau zu einem selbstbewußten Menschen, der schließlich in der Lage ist, seinen teil zur Herbeiführung eines "Happy-ends" beizusteuern.



Die beiden Schwestern werden mit liebevoller Anteilnahme gezeichnet. Um sie herum bewegt sich eine große Zahl unterschiedlichster Charaktere, so daß der Zuschauer einen fesselnden Einblick in das Denken und Empfinden der farbigen US-Bevölkerung erhält. Über den persönlichen Bereich hinausgehende Probleme, wie z.B. der Rassengegensatz, der sich in dem erniedrigenden Verhalten der am Rande des Geschehens auftauchenden Weißen zeigt, werden nicht vertieft. Denn dem Film geht es in erster Linie um facettenreiche, spannende Unterhaltung. Die gelingt ihm auf weitgehend überzeugende Weise, wenn auch bei der Motivation, bei der Einführung und beim Ausscheiden mancher Figuren oder bei der folgerichtigen Entwicklung einzelner Handlungsstränge größere Sorgfalt denkbar gewesen wäre. Davon abgesehen bestätigt der Film das Können des Regisseurs und seines Teams. Überraschenderweise fehlen die für Spielberg kennzeichnenden special effects. An ihre Stelle treten wohlkalkulierte Effekte anderer Art: Gefühlbis hin zur Schwärmerei und Sentimentalität. Der Regisseur weiß, wie man das Publikum zu Tränen rührt. Dazu trägt auch die Musik bei, die den Zuschauer streckenweise beinahe nicht zur Besinnung kommen käßt.



Regie, Kameraführung, Ausstattung und schauspielerische Leistungen besitzen den von Hollywood gewohnten Standard. Die Ausdruckskraft der Hauptdarstellerin (Whoopie Goldberg) prägt sich besonders ein.
Prädikat wertvoll

Filminfos

Gattung:Drama; Spielfilm
Regie:Steven Spielberg
Darsteller:Danny Glover; Whoopi Goldberg; Margaret Avery
Drehbuch:Menno Meyjes
Buchvorlage:Alice Walker
Kamera:Allen Daviau
Musik:Quincy Jones
Länge:154 Minuten
Kinostart:21.08.1986
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat wertvoll

Nach dem 1983 erschienenen, mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Roman "THE COLOR PUPRPLE (Die Farbe Lila)" von Alice Walker inszenierte Steven Spielberg ein breit angelegtes Filmepos, das unter der farbigen bevölkerung des US-Staates Georgia spielt. Es umfaßt den Zeitraum von 1909-1937, also auch eine Epoche, die die Welt durch den technischen Fortschritt, aber auch durch politische und soziale Umwälzungen, nicht zuletzt jedoch durch den 1.Weltkrieg entscheidend veränderte. Aber nicht diese Veränderungen sind das Thema des Films; im Mittelpunkt steht vielmehr das Schicksal einer jungen, von ihrem Stiefvater und später von ihrem Mann brutal unterdrückten Farbigen und ihrer Schwester. Erst im Laufe des Geschehens wandelt sich die mißbrauchte, geschundene und mißachtete Frau zu einem selbstbewußten Menschen, der schließlich in der Lage ist, seinen teil zur Herbeiführung eines "Happy-ends" beizusteuern.

Die beiden Schwestern werden mit liebevoller Anteilnahme gezeichnet. Um sie herum bewegt sich eine große Zahl unterschiedlichster Charaktere, so daß der Zuschauer einen fesselnden Einblick in das Denken und Empfinden der farbigen US-Bevölkerung erhält. Über den persönlichen Bereich hinausgehende Probleme, wie z.B. der Rassengegensatz, der sich in dem erniedrigenden Verhalten der am Rande des Geschehens auftauchenden Weißen zeigt, werden nicht vertieft. Denn dem Film geht es in erster Linie um facettenreiche, spannende Unterhaltung. Die gelingt ihm auf weitgehend überzeugende Weise, wenn auch bei der Motivation, bei der Einführung und beim Ausscheiden mancher Figuren oder bei der folgerichtigen Entwicklung einzelner Handlungsstränge größere Sorgfalt denkbar gewesen wäre. Davon abgesehen bestätigt der Film das Können des Regisseurs und seines Teams. Überraschenderweise fehlen die für Spielberg kennzeichnenden special effects. An ihre Stelle treten wohlkalkulierte Effekte anderer Art: Gefühlbis hin zur Schwärmerei und Sentimentalität. Der Regisseur weiß, wie man das Publikum zu Tränen rührt. Dazu trägt auch die Musik bei, die den Zuschauer streckenweise beinahe nicht zur Besinnung kommen käßt.

Regie, Kameraführung, Ausstattung und schauspielerische Leistungen besitzen den von Hollywood gewohnten Standard. Die Ausdruckskraft der Hauptdarstellerin (Whoopie Goldberg) prägt sich besonders ein.