Die Besten Beerdigungen der Welt

Filmplakat: Die Besten Beerdigungen der Welt

FBW-Pressetext

Esther, Putte und „ich“ gründen ein Beerdigungsinstitut. An einem Sommertag. Weil es so viele tote Tiere gibt, um die sich niemand kümmert. Wie die tote Hummel, die einfach so im Gras liegt. Auch sie verdient doch ein schönes Begräbnis. Also schaufelt Esther ein Grab, „ich“ hält die Trauerrede und Putte weint dazu. Das ist doch ein Service, den bekommt man anderswo nicht. Und so ziehen die drei Freunde los und beschließen, ab sofort die besten Beerdigungen der Welt durchzuführen. Der Kurzfilm DIE BESTEN BEERDIGUNGEN DER WELT von Alexandra Schatz und Michael Ekblad basiert auf dem gleichnamigen Kinderbüchlein aus Schweden und erzählt seine kleine feine Geschichte mit viel Charme und Humor. Das schwere Thema Tod wird kindgerecht aufbereitet, dabei werden die Protagonisten und damit auch die Zielgruppe mit ihren Gedanken und Fragen ernstgenommen und nicht unter-, aber auch nicht überfordert. Eine schöne Begleitmusik, kräftige Farben und ein schönes Erzähltempo machen den 7-minütigen Film zur genau richtigen Unterhaltung für kleine Kurzfilmfans.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Animationsfilm; Kinderfilm; Kurzfilm
Regie:Michael Ekblad; Alexandra Schatz
Drehbuch:Alexandra Schatz; Michael Ekblad
Kamera:Wolfram Späth
Schnitt:Michael Ekblad
Musik:Tobias Becker
Länge:7 Minuten
Produktion: Alexandra Schatz Filmproduktion GmbH Alexandra Schatz
Förderer:Nordmedia

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Nachdem 2009 schon eine Realfilmadaption des Bilderbuchbestsellers aus Schweden zu sehen war, haben sich Michael Ekblad und Alexandra Schatz an eine animierte Version von „Die Besten Beerdigungen der Welt“ gewagt. Für den Film haben sich die Animationsfilmmacher so sehr an die Buchvorlage gehalten, dass sie nicht nur deren Handlung, sondern auch die gezeichneten Charaktere übernommen, d.h. animiert haben. In pastelligen Tönen erzählen sie das Sommerabenteuer dreier Kinder, die in einem gezeichneten Astrid-Lindgren-Schweden einer existenziell wichtigen Beschäftigung nachgehen: Beerdigungen.

Als die neunjährige Esther eine tote Hummel auf dem Fensterbrett findet, beschließt sie, mit ihren Geschwistern Ulf und Putte ein Unternehmen für Tierbestattungen zu gründen. Die Sache macht so viel Spaß, dass die drei eine Beschäftigung für den ganzen Sommer gefunden haben. Überall finden sie tote Tiere und beerdigen sie mit allem, was dazu gehört: mit Sarg und Kreuz, mit hingebungsvollen Worten und hin und wieder auch mit Tränen.

Mit spielerischer Leichtigkeit führt DIE BESTEN BEERDIGUNGEN DER WELT seine Zuschauer an ein gerne ausgegrenztes Thema. Dabei machen viele Kinder schon relativ früh Bekanntschaft mit den Themen Trauer, Tod und Beerdigung. Sei es weil ein Haustier oder ein Verwandter stirbt oder sei es, weil sie, wie im Film, einen Käfer, eine Fliege oder sonstiges Getier tot auffinden. Kindliche Fragen drängen sich dabei schnell auf, aber nicht jeder Mensch ist in der Lage, gut, d.h. kindgerecht zu antworten. Der Animationsfilm DIE BESTEN BEERDIGUNGEN DER WELT geht dabei nicht einmal in philosophische Tiefe und das muss er auch gar nicht. Kinder haben viel weniger Berührungsängste als Erwachsene. Mit kindlicher Offenheit steht der Film daher auch dem für Erwachsene eher unerklärlichem Phänomen Tod gegenüber. Er rückt nicht den unendlichen Schmerz in den Vordergrund, sondern ganz kindliche Vorstellungen: ob ein Kopfkissen mit in den Sarg genommen werden darf und ob der eigentliche Bestattungsvorgang richtig verläuft. Genauso einfühlsam wie unterhaltend und bisweilen auch mal komisch sind die Fragen, die sich Esther, Ulf und Putte bei ihren Beerdigungen stellen.

In der Regel läuft ein Film, ganz im Gegensatz zum Buch, bis zum Ende durch. Einmal gestartet, läuft er weiter, das Medium eignet sich nicht für individuelle Pausen. Wenn Eltern daher, nach der Sichtung des Films, das Gespräch mit ihren Kindern suchen, müssen sie bis dessen Ende warten. Umso mehr bedauert die Jury die etwas zu schnelle Erzählung des Films. Die gibt ein großes Tempo vor, sodass sich erwachsene Zuschauer eventuell nach kurzen Momenten des Verweilens sehnen könnten. Dennoch ist nach Ansicht der Jury DIE BESTEN BEERDIGUNGEN DER WELT ein guter Weg, mit Zuschauern im Kindesalter über Tod und Sterben reden zu können, ohne die kindliche Sichtweise zu überfordern. Und so heißt es dann auch ganz folgerichtig im letzten Satz des Films: »Nach der Beerdigung stellen die drei fest: Ganz schön anstrengend, so ein Unternehmen. Und Putte sagt: „Morgen spielen wir aber mal was anderes!“«