Jury-Begründung
Prädikat wertvoll
Vor dem politischen Hintergrund der völligen Abschottung der DDR nach dem Mauerbau 1961 erzählt der Film die kleine, fein inszenierte Geschichte zweier Männer in der DDR. Herr Thomascheck möchte in den Westen, um seine Frau wiederzusehen, Jochen, ein 16jähriger Junge, will ihm bei der Flucht helfen. Das bedeutet, daß er Herrn Thomaschek trainiert, der hinter einem Zug herlaufen muß, um auf ihn aufzuspringen. Zwischen den beiden wortkargen Menschen aus zwei verschiedenen Generationen entsteht eine Freundschaft, die sich in sparsamen Dialogen und Gesten zeigt. Verzichtet wird dabei auch auf überflüssige Melodramatik oder Pathos. Daß am Ende der Junge anstelle des Alten in den Westen flieht, wird allerdings nicht ganz überzeugend motiviert und ist der einzige Schwachpunkt einer im übrigen stringenten und fesselnden Geschichte.