Der Mittagsschlaf

Kurzbeschreibung

Eigentlich soll die kleine Mucki Mittagsschlaf halten, aber sie zaubert lieber - diesmal allerdings mit fatalen Folgen.
Prädikat besonders wertvoll

Filminfos

Gattung:Kulturfilm
Regie:Steffi Kammermeier
Darsteller:Mareike Lindenmeyer; Leonhard Gretschmann
Drehbuch:Steffi Kammermeier
Kamera:Kay Gauditz
Schnitt:Vera Dubsikowa
Musik:Nellis du Biel
Länge:14 Minuten
Produktion:
FSK:12

Jury-Begründung

Prädikat besonders wertvoll

Hinter dem harmlos wirkenden Titel "Der Mittagschlaf" verbirgt sich die atmosphärische dichte Darstellung einer höchst aktuellen Problematik: es geht um das Außenseitertum von Kindern und alten Leuten in unserer Gesellschaft. Ein kleines Mädchen hat sich mit dem alten Knecht einer wohlhabenden Bauernfamilie angefreundet. Während das Kind von seiner Mutter zum Mittagsschlaf weggeschickt wird, um nicht die Mittagsruhe der Familie zu stören, verkündet der Hausherr dem alten Knecht, dass er in ein Altersheim muss. Für den alten Mann ist ebenso wenig Platz in der Gesellschaft wie für das kleine Mädchen mit seiner natürlichen Neugierde und seinem Unternehmungsgeist. Das Kind kann jedoch nicht schlafen und beobachtet, wie der alte Mann, der auf einen Baum geklettert war, wie ein Vogel fliegen sollte.

Vor dem Hintergrund einer idyllischen Landschaft in Südbayern wird eine Tragödie aus unseren Tagen geschildert. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende konsequent durchgeführt, atmosphärisch beklemmend und in jeder Hinsicht stimmig. Die Anspielungen auf Märchen, die die Welt des alten Mannes und die des Kindes verbinden, erhöhen noch den Reiz dieser filmischen Erzählung. auch wenn gelegentlich ein bisschen zu viel an Symbolik vorgeführt wird und manche Bilder sich unnötig wiederholen (so z.B. die Kamera-Einstellung mit dem alten Mann, der am Seil baumelt), so überzeugt der Film jedoch in seiner qualitativen Stimmigkeit.